Zurück an Deck

Kapitän Marco Friedl über Spiele auf dem Sofa, seine Rückkehr und die Nationalmannschaft

Marco Friedl im Gespräch mit Michael Zetterer.
Kapitän Marco Friedl steht Werder am Samstag wieder zur Verfügung (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 03.10.2024 / 15:00 Uhr

Von Moritz Studer

Daran möchte sich Marco Friedl nicht gewöhnen. Aufgrund seiner Rotsperre durfte der Werder-Kapitän seine Mannschaft nur von zu Hause vom Sofa aus unterstützen. „Für den neutralen Zuschauer war das sicherlich ein cooles Spiel, das für mich aber nicht schlimmer hätte anfangen können“, verrät Friedl über den 4:3-Sieg bei der TSG Hoffenheim. „Ich bin da schon sehr emotional und schreie auch ab und an – nach den ersten zwölf Minuten war es aber danach nur noch Applaus und Freude für die Jungs.“ Am Wochenende steht der Innenverteidiger den Grün-Weißen endlich wieder zur Verfügung.

Unter der Woche arbeitete der Österreicher mit seinen Teamkollegen konzentriert, nach dem Abschlusstraining konnte er ihnen aber nur noch motivierende Worte mit auf den Weg geben. Nun endet die Woche für ihn wieder mit dem Ziel "Matchday". „Ich bin Kapitän und muss vorangehen, deswegen habe ich mich auch mit den Jungs immer versucht optimal auf die Spiele vorzubereiten“, sagt Friedl rückblickend. „Vom Kopf her ist das natürlich aber schon was anderes und deswegen bin ich froh, dass die Trainingswoche kurz ist und schnell das nächste Spiel ansteht.“

Mit acht Punkten aus den ersten fünf Partien ist die Mannschaft von Trainer Ole Werner sehr ordentlich in die Bundesliga-Saison 2024/25 gestartet. Die bevorstehende Länderspielpause bietet sich nun an, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. „Vorher wollen wir aber unbedingt gewinnen, denn dann haben wir einen guten Start hingelegt“, findet Kapitän Friedl. „Das Auftaktprogramm war schwer und es kommen immer noch richtige Bretter auf uns zu, weswegen jeder Punkt wichtig ist. Wir haben aber gesehen, was wir spielen wollen und dass wir, wenn wir als Mannschaft auf dem Platz stehen, egal welchen Gegner schlagen können.“

"Wenn ich ehrlich bin, hat mich das schon überrascht"

Dazu zählt sicherlich auch der SC Freiburg, der bislang einen Zähler mehr auf sein Konto gepackt hat. Mit dem Abschluss der vergangenen Spielzeit endete im Breisgau die fast 13-jährige Trainerära von Christian Streich und sein Assistent sowie ehemaliger Spieler Julian Schuster übernahm die Verantwortung an der Seitenline. „Das ist schon nochmal was anderes, wenn ein Trainer solange da ist, sodass sich die Mannschaft nun erstmal finden muss“, sagt Friedl aus der Ferne betrachtet. „Die 0:3-Niederlage gegen einen Aufsteiger hat ihnen nicht geschmeckt, sie werden mit richtig Feuer nach Bremen kommen – wir müssen daher so spielen, wie in den letzten 78 Minuten in Sinsheim.“

Einen zusätzlichen Motivationsschub hat der 26-Jährige unter der Woche bekommen, als ihn Ralf Rangnick für den anstehenden Lehrgang der österreichischen Nationalmannschaft nominiert hat. Nachdem Friedl zuletzt trotz sehr ansprechender Leistung lange auf eine Berufung warten musste, freut er sich nun, nach dem Freiburg-Spiel wieder auf Länderspielreise zu gehen. „Wenn ich ehrlich bin, hat mich das schon überrascht und ich habe nicht damit gerechnet“, sagt der fünffache Nationalspieler, der während des aktuellen Bundesliga-Blocks durch die Sperre auf wenig Spielzeit kam. „Ich habe immer betont, dass es mein Ziel ist, stetig dabei zu sein und Spiele zu bestreiten. Jetzt liegt meine volle Konzentration aber auf Freiburg, danach werde ich die Zeit bei der Nationalmannschaft genießen und versuchen, auf mich aufmerksam zu machen.“

 

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