Das erste Mal

Ein Nachbericht zum Erstrundensieg in Cottbus

Die Werder-Spieler jubeln vor dem Gästeblock in Cottbus nach dem Sieg im Pokal.
Mit einem guten Gefühl geht's in die zweite Pokalrunde (Foto: W.DE).
Profis
Dienstag, 20.08.2024 / 15:00 Uhr

Von Colin Hüge

„Man weiß nie, wo man genau steht“, ist der wahrscheinlich am häufigsten genannte Satz in Bezug auf das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Seit Montagabend 19:54 Uhr wissen wir, der SV Werder steht nach einem souveränen 3:1 gegen Energie Cottbus in der 2. Pokalrunde.

Das erste Mal, die Premiere oder das Debüt, zumindest im Fußball-Kontext kann es je nach Ergebnis positiv oder negativ ausgehen – vor allem auch noch dann, wenn der Startschuss zur neuen Spielzeit der DFB-Pokal ist. Nur der Gewinner bleibt, verlieren verboten. Dass es zumindest in Cottbus nicht „das erste Mal“ war, wissen die Grün-Weißen. Vor zwei Jahren mussten die Werderaner bereits die Hürde FC Energie in der ersten Runde dieses Wettbewerbs nehmen.

Dennoch, um im Wortlaut der Premieren zu bleiben, machte dieses erste Mal 2024/25 nach einer „durchwachsenen“ Vorbereitung, wie Ole Werner im Vorfeld der Partie erwähnte, Lust auf mehr, auch weil der SVW von Beginn an das Spielgeschehen bestimmte und in der Restverteidigung aufmerksam und zweikampfstark agierte und sich offensiv klare Torchancen erspielte. „Wir sind gut reingekommen, haben uns viel vorgenommen für die Partie und das hat man in der ersten Halbzeit auch gesehen. Vom Tempo und von der Dynamik her haben wir unsere Räume gefunden, auch wenn wir von der Chancenverwertung nicht so effizient waren“, resümierte der Werder-Coach.

Tatsächlich kreierten sich die Grün-Weißen nach einer guten Viertelstunde Hochkaräter fast im Minutentakt. So scheiterten sowohl Keke Topp als auch Sturmpartner Marvin Ducksch am starken Energie-Schlussmann Elias Bethke. Auch Jens Stage verzog freistehend aus sechs Metern entfernt. Doch der Bann, das erste Mal in dieser neuen Saison zu jubeln, wurde nach einer guten halben Stunde gebrochen. Startelfdebütant Topp fand sich nach einem feinem Zuspiel von Romano Schmid frei vor Bethke, blieb ganz cool und erzielte seinen Premierentreffer für seinen neuen Arbeitgeber. Fünf Zeigerumdrehungen später war der Topp-Doppelpack perfekt und Werder komfortabel in Front (37.).

"Auf jeden Fall etwas Besonderes"

Und damit nicht genug mit den „ersten Malen“ des 20-Jährigen – in der 55. Minute markierte Topp nach starker Hereingabe von Ducksch das 3:0 und den ersten Hattrick seiner Profilaufbahn. „Das war mein erster Hattrick im Profibereich. Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes“, gibt der Angreifer nach der Partie zu, lobt aber dabei die Übersicht seiner Mitspieler: „Sie haben es mir auch besonders leicht gemacht“. Auch der zweite Neuzugang im Kader feierte sein „erstes Mal“, mit seiner Einwechslung trug Marco Grüll erstmals das Werder-Trikot in einem Pflichtspiel.

Doch die Gastgeber aus Cottbus kamen noch einmal: Beim sehenswerten Freistoßtreffer durch Henry Rorig war Keeper Michael Zetterer machtlos. Romarjo Hajrulla sah nach einem groben Foul an Werder Schlussmann acht Minuten später die glatt Rote Karte (78.) und das Werner-Team agierte in der Endphase der Partie somit in Überzahl. „Zetti hat nach dem Zusammenprall etwas abbekommen, aber da bin ich zuversichtlich, dass er in Augsburg dabei ist. Mit der Überzahl müssen wir das Spiel klarer und souveräner zu Ende bringen“, merkte der Fußballlehrer an.

Unterm Strich zählt für den Werder-Cheftrainer aber: „Es war eine gute und souveräne Leistung für das erste Pflichtspiel. Jetzt geht es darum, sich schnell zu regenerieren und den Fokus auf Augsburg zu richten.“

Und genau dort, erwartet die Grün-Weißen mit dem Ligastart ein neues „erstes Mal“, in 2024/25.

 

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