WERDER.DE: Ein weiteres Highlight nur wenige Wochen später war das 125-jährige Jubiläum des SV Werder Bremen, mit einer beeindruckenden Choreographie im weiten Rund des Weserstadion zum Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim. Auch, wenn das Spiel 1:2 verloren ging, wie hast du als Kapitän diese Atmosphäre und das Drumherum wahrgenommen?
Marco Friedl: Leider war das Spiel alles andere als gut. Wir wollten natürlich den tollen Tag mit einem Sieg veredeln, das ist uns nicht gelungen. Dadurch ist die Stimmung bei uns ein wenig gedrückt gewesen. Schon vor dem Spiel haben wir das alles im Stadion wahrgenommen und dann auch während des Spiels mit der Choreographie, das war schon einzigartig und hätte mehr verdient gehabt, als das, was wir über die 90 Minuten abgeliefert haben.
WERDER.DE: Dafür lief der Rückrundenendspurt sehr gut, mit dem auch von dir bereits angesprochenen 4:1-Heimsieg am letzten Spieltag gegen den VfL Bochum, wo der finale Sprung auf den internationalen Platz acht sogar noch möglich gewesen wäre. Bekommst du das als Spieler mit, wie sich auch während der Partie die Konstellationen verändern?
Marco Friedl: Ja, am letzten Spieltag bekommt man das schon mit, was auf den anderen Plätzen passiert. Wir konnten frei aufspielen, der Druck war eher bei den Bochumern, weil es für sie um den direkten Klassenerhalt ging. In diesem Spiel hatten wir Chancen für sieben bis acht Tore, gehen aber nur mit einem 1:0 in die Halbzeitpause. Da haben wir dann schon gesagt, dass wir noch nachlegen können und haben das mit zwei schnellen Treffern auch getan. Fakt ist aber auch, dass es nicht an diesem letzten Spieltag lag, wieso nicht noch der Sprung auf Platz acht möglich gewesen wäre. Da gehört eine ganze Saison dazu, die man betrachten muss.
WERDER.DE: Nach einer guten Saison bei Werder wurdest du leider nicht für das finale EM-Aufgebot für Österreich berücksichtigt. Mit etwas Abstand betrachtet, wie bist du mit der Enttäuschung umgegangen und hat dir das eine Art Extra-Auftrieb für den Saisonsstart bei Werder gegeben?
Marco Friedl: Nein, ich versuche das zu beeinflussen, was ich beeinflussen kann. Und das ist, am Wochenende bei den Spielen für Werder auf den Punkt da zu sein. Es war auch nicht das erste Mal, dass ich nicht berücksichtigt wurde, deshalb weiß ich das schon einzuschätzen. Wenn es kommt, dann ist es sehr schön und ich arbeite daran, dass es auch so kommt, weil ich mich immer sehr darüber freue. Und alles andere liegt ja auch nicht in meiner Macht.