Der Schock nach der Harakiri-Phase

Wie die Grün-Weißen den kurzen Moment der Niederlage erlebten

Leonardo Bittencourt im Sprint mit Blick auf den Ball.
In der Schlussphase begegneten sich beide Teams mit offenem Visier (Foto: W.DE).
Profis
Montag, 26.02.2024 / 11:52 Uhr

Von Moritz Studer

Der Schock war groß. Für einen kurzen Moment sah der SV Werder wie der sichere Verlierer an diesem Samstagnachmittag aus. Zum Ablauf der Nachspielzeit hatte Tim Skarke das Kunstleder vom aufgerückten Torhüter Michael Zetterer erobert und es dann über die Linie gedrückt. „Als der Ball im eigenen Tor lag“, erinnert sich Anthony Jung, „habe ich nur gehofft, dass vielleicht noch irgendwas Irreguläres dabei war.“ Und tatsächlich bewahrte ein Handspiel des Torschützen den SV Werder beim 1:1-Unentschieden gegen den SV Darmstadt 98 vor einer Niederlage.

Schlussendlich trennte Tim Skarke nicht viel zwischen Unglücksrabe und Lilien-Held. Erst löste der Darmstädter mit seinem Abseitstor eine Harakiri-Spielphase beider Teams aus (78.), die mit der beschriebenen Szene ihre vermeintliche Schlusspointe bekam (90.+7). „Es war unfassbar wild“, erklärt Christian Groß. „Ein hin und her ohne Mittelfeld.“ Die verlorene Spielkontrolle missfiel auch Cheftrainer Ole Werner, dessen Schützlinge vehement auf den Siegtreffer drückten, dabei aber ihre Struktur verloren. „Der nächste Entwicklungsschritt ist“, sagt der Fußball-Lehrer, „auch in solchen Phasen ruhig und klar zu bleiben.“

"Nicht unsere Art und Weise Fußball zu spielen"

Natürlich sorgt ein revidiertes Tor durch den Videoschiedsrichter für einen Effekt auf das Spielgeschehen. Statt eines Rückstands spricht das Momentum nun wieder eine umgekehrte Sprache und das profitierende Team will dieses für sich nutzen. „Wir haben alles nach vorne geschmissen und wollten die drei Punkte erzwingen“, sagt Jung. Doch „diese Spielweise ist nicht unsere Art Fußball zu spielen“, erklärt Teamkollege Marvin Ducksch. „Wir können froh sein, dass das Tor nicht gezählt hat.“

Insbesondere der zweite KO-Schlag Skarkes wäre sicherlich auf jedem Fußballplatz ohne technisches Hilfsmittel ohne Diskussion durchgegangen. Das Regelwerk spricht jedoch in beiden Fällen eine klare Sprache, mit der sich der Fußball-Romantiker zwar nicht unbedingt anfreunden kann, Schiedsrichter Florian Badstübner aber keine andere Wahl blieb, als die Tore abzuerkennen. „Dafür ist der VAR da und trotzdem sind wir kurz auf der Verliererseite gewesen“, sagt Kapitänsvertreter Groß. „Aber auch mit dem 1:1 können wir nicht zufrieden sein.“ Deswegen war die abgewendete Niederlage kein Happy-End, sondern maximal ein Frustdämpfer. 

 

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