"Werder Bremen hat als Ausbildungsstandort nach wie vor einen guten Ruf"

Ole Werner und Clemens Fritz zu den Abgängen von Nick Woltemade und Eren Dinkci

Clemens Fritz spricht ins Mikrofon, Ole Werner ist unscharf im Vordergrund.
Clemens Fritz und Ole Werner äußerten sich zur Kadersituation des SV Werder (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 04.04.2024 / 17:00 Uhr

Von Fiona John

Nach der Bekanntgabe, dass sowohl Eren Dinkci als auch Nick Woltemade den SV Werder im Sommer verlassen werden, war die aktuelle Kaderplanung der Grün-Weißen auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit Eintracht Frankfurt am Freitagabend, 05.04.2024, um 20.30 Uhr großes Thema. Ole Werner und Clemens Fritz betonten dabei, dass sie beide Spieler gerne gehalten hätten: „Wir haben uns um beide Spieler sehr bemüht und ihnen einen Weg aufgezeigt, sie haben aber eine andere Entscheidung getroffen“, so Fritz.

„Es ist schade“, kommentierte Werner zunächst den bevorstehenden Wechsel von Dinkci, „weil wir gerne mit ihm weitergearbeitet hätten.“ Im vergangenen Mai hatten die Verantwortlichen aufgrund des Spielsystems mit zwei Spitzen sowie der großen Konkurrenz durch Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug dem Angreifer zu einer Leihe geraten. „Da muss man dann mit einem Spieler ehrlich sein, da konnte ich Eren nicht zusagen, dass er an einem der beiden vorbeikommt“, erklärt Werner die Entscheidung. Gleiches betonte Fritz, der die Leihe aufgrund der Entwicklung des Angreifers in dieser Saison als „vollumfänglich aufgegangen“ bezeichnet. „Wir haben bei ihm und seinem Berater, mit dem wir zuletzt gute Gespräche hatten, hinterlegt, dass wir großes Interesse an einer Vertragsverlängerung haben“, erklärt Werders Leiter Profifußball. Dinkci hingegen zog seine Ausstiegsklausel, ohne die laut Fritz schon in den letzten Verhandlungen keine Vertragsverlängerung möglich gewesen wäre.

Ähnlich zu Dinkci bewertet Werner auch die Situation von Nick Woltemade, der sich bereits ein Jahr früher als sein Teamkollege ausleihen ließ und insbesondere körperlich gestärkt zurück an den Osterdeich kam. Verletzungsfrei kam der 22-Jährige durch die Hinrunde und nahm zuletzt eine wichtige Rolle im System der Grün-Weißen ein, in der Rückrunde stand er die Hälfte der Spiele in der Startelf. „Trotzdem hat er sich für einen anderen Weg entschieden“, so Werders Cheftrainer und ergänzt: „Es ist sehr bitter, weil wir in den Spieler investiert haben und gerne mit ihm weitergemacht hätten.“

Es ist zwar keine schöne Entwicklung, dass mit Dinkci und Woltemade nun zwei junge Spieler den Verein verlassen, die den Sprung aus Werders Jugend in den Profibereich geschafft haben, dennoch müsse man laut Fritz das Gesamte betrachten. Schließlich gelingt es dem SVW Spieler aus dem Leistungszentrum in die erste Mannschaft zu bringen.

Dass Talente wie die beiden Angreifer einen anderen Weg einschlagen, weil Cheftrainer Ole Werner mehr auf erfahrene Akteure setze, widerlegte der Übungsleiter und verwies auf das Durchschnittsalter des Kaders, dass mit 26,4 Jahren im Mittelfeld aller Bundesligisten liegt.

Neben dem Erreichen der sportlichen Ziele sei es aber auch die Aufgabe junge Spieler auszubilden und später mit einem Mehrwert für den Verein zu verkaufen, nachdem sie einige Jahre für Werder aufgelaufen sind. „Das ist uns zuletzt nicht so lange gelungen, wie wir es gerne hätten“, so Werner, der genauso wie Fritz dennoch sicher ist, dass sich junge Spieler auch in Zukunft für die Grün-Weißen entscheiden. So konnten zuletzt der 19-jährige Isak Hansen-Aarøen sowie der 21-jährige Skelly Alvero überzeugt werden und auch ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Werder für Nachwuchsspieler interessant ist, wie die Entwicklung von Felix Agu oder Romano Schmid beweist. „Werder Bremen hat als Ausbildungsstandort nach wie vor einen guten Ruf“, so Fritz abschließend.

 

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