Ole Werner reagierte auf den Rückstand mit einem Dreierwechsel, der als Zeichen an die ganze Mannschaft zu verstehen war und seine Früchte trug. Marvin Ducksch traf nach einem Handelfmeter im Nachschuss (49.) und Debütant Olivier Deman flankte butterweich für Weiser, der mit dem Kopf routiniert einnickte (64.). Für einen kurzen Moment schien die Partie zu kippen und der Frust des ersten Durchgangs einer Aufbruchsstimmung zu weichen. Stattdessen kosteten einfache Nachlässigkeiten den Lohn der Aufholjagd und Dinkci (68.) und mit Jan-Niklas Beste (76.) trafen mit ihren Treffern ihren Ex-Klub schwer. „Wir haben versucht auf das dritte Tor zu spielen und waren dabei zu kopflos“, ärgert sich Torschütze Ducksch. „Nachdem wir zurückgekommen sind, darf der Gegner keinen Aufwind mehr bekommen.“
Die Grün-Weißen haben Moral bewiesen und sich in ihren besten Phasen immer wieder gute Möglichkeiten erspielt. Auch wenn die Niederlage über die komplette Spielzeit zweifelsohne leistungsgerecht war, lag Werder in der Statistik der erwarteten Tore sogar vorne. In eine Gesamtbewertung fällt aber auch u.a. die Zweikampfintensität, die die Akteure im Kollektiv anmahnten. „Man muss sich in der Bundesliga einen Sieg verdienen und das haben wir aufgrund der Vielzahl der Fehler nicht“, sagt Mittelfeldspieler Christian Groß. Bis zum Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag, 23.09.2023, müssen sich die Werderaner wieder steigern. „Das war heute die erste Leistung, bei der wir über 90 Minuten mit kurzer Ausnahme überhaupt nicht auf unserem Niveau waren“, sagt Coach Werner. „Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.“