Zwischen Freude und Enttäuschung

Der Nachbericht zum Remis gegen Borussia Mönchengladbach

Nick Woltemade schließt ab.
Doppelpacker: Nick Woltemade erzielte seine ersten beiden Bundesliga-Treffer (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 05.05.2024 / 15:00 Uhr

Von Friederike Klädtke

Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach im 1000. Bundelsliga-Heimspiel herrschen gemischte Gefühle beim SV Werder. So konnten die Werderaner zwar einen frühen Rückstand dank eines Tor-Debütanten drehen, in den Schlussminuten veränderte eine knifflige Szene jedoch noch einmal den Ausgang der Partie. „Von der Leistung her bin ich zufrieden“, resümiert Cheftrainer Ole Werner den Einsatz seiner Schützlinge gegen die Gladbacher. „Die Mannschaft hätte aber sowohl von der Qualität, die sie auf den Platz gebracht hat, als auch für das Engagement mehr verdient.“

Dabei fand die Gladbacher zunächst schneller ins Spiel und ging durch einen Treffer von Robin Hack früh in Führung (8.). Der SVW hingegen brauchte etwas Zeit, um sich an die tiefstehende Spielweise der Elf von Trainer Gerardo Seoane zu gewöhnen und eigene Möglichkeiten zu kreieren. „Wir haben nach einem schwierigen Start ganz gut in die Partie gefunden und Druck aufgebaut. Auch wenn eine Zeit lang klare Torchancen gefehlt haben, haben wir insgesamt sehr diszipliniert gespielt und vieles von dem umgesetzt, was wir umsetzen wollten“, analysiert Cheftrainer Ole Werner die Anfangsminuten seiner Elf.

Kurz vor der Pause belohnten sich die Grün-Weißen dann für ihren Aufwand. Mit einer schönen Kombination spielte sich der SVW in den Strafraum der Borussen, wo Leonardo Bittencourt am Fünfer zu Nick Woltemade zurücklegte und damit einen besonderen Moment für den Angreifer einleitete. Der 22-Jährige nahm den Ball an, schloss in die kurze Ecke ab und sorgte damit nicht nur für den Ausgleichstreffer, sondern auch sein erstes Bundesligator (45.). Doch damit nicht genug. In der zweiten Halbzeit stieg Woltemade nach einer Ecke von Marvin Ducksch am höchsten und schädelte den Ball zum verdienten Führungstreffer für die Werderaner ins Netz (65.). „Das waren zwei super Tore. Nicht nur von Nick, sondern auch mannschaftlich. Sowohl in der Entstehung als auch wie wir es herausspielen“, freut sich Werner über die Treffer seiner Elf.

Zetterer stark, Neuhaus eiskalt

Der SVW befand sich nun auch dank eines starken Reflexes von Torhüter Micheal Zetterer, der einen Schuss von Rocco Reitz aus kurzer Distanz noch aus dem Winkel fischte (70.), auf Siegkurs und hatte zudem Chancen, den Spielstand zu erhöhen. „Wir hätten in der einen oder anderen Phase einen Umschaltmoment besser ausspielen können“, zeigte sich der Cheftrainer anschließend selbstkritisch. Auch Keeper Zettere pflichtete ihm bei: „Wir haben es verpasst, zwingend zum Tor zu kommen. Wir müssen das 3:1 machen in der zweiten Halbzeit.“

Statt des vorentscheidenden Tors für den SV Werder wurde es wenige Minuten vor Abpfiff jedoch noch einmal turbulent im Strafraum der Grün-Weißen. Aus kurzer Distanz bekam Innenverteidiger Marco Friedl einen Ball von Tomas Cvancara an die Hand, sodass Schiedsrichter Timo Gerach nach Videostudium auf den Punkt zeigte. „Bei dem Elfmeter ist es dann immer ein stückweit Glück oder Pech“, beurteilte Werner die Situation im Anschluss an die Partie. Den fälligen Strafstoß für die Fohlen-Elf verwandelte Florian Neuhaus, obwohl Schlussmann Zetterer die richtige Ecke ahnte, und stellte damit auf Gleichstand (90. +1.). „So ein Elfmeter hat es in der Phase wahrscheinlich für Gladbach gebraucht. Es lag nicht gerade in der Luft, dass wir noch den Ausgleich kassieren“, resümierte der Coach die Schlussszenen und ergänzte: „Wenn du mit einer Führung in die Schlussphase gehst, dann willst du es auch über die Runden bringen. Es hat nicht viel gefehlt zu den drei Punkten, deshalb ärgert das Ergebnis.“

Trotz all der Enttäuschung über den Endstand zeigte sich Werner zufrieden mit der Leistung seines Teams und lobte das vorzeitige Erreichen des Saisonziels: „Es haben heute viele einen guten Job gemacht. Es ist eine großartige Leistung als Verein im zweiten Jahr nach Wiederaufstieg zwei Spieltage vor Schluss Planungssicherheit zu haben.“ Darauf ausruhen möchte sich der Fußballlehrer in den letzten zwei Partien gegen Leipzig und Bochum jedoch nicht. „Das Ziel sollte sein, da noch was an Punkten draufzupacken.“

 

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