Liebe auf den zweiten Blick

Kurt Brinkmann und sein Platz in der Ostkurve

Kurt lacht
Kurt Brinkmann erklärt seine Liebe zum Verein (Foto: W.DE).
Profis
Samstag, 18.11.2023 / 11:50 Uhr

Von Moritz Studer

Wenn Kurt Brinkmann die Heimspiele des SV Werder Bremen besucht, ist es in seiner Gefühlswelt ein wenig so, als würde er selbst auf dem Rasen stehen. Wenn der 78-Jährige aus Ottersberg über die Autobahn in Richtung Osterdeich aufbricht, ist er angespannt. Erst, wenn der Anpfiff ertönt, kann Brinkmann das Spiel genießen. Immer in der Ostkurve, immer auf dem gleichen Platz. Dabei lernte er erst spät seinen SVW lieben. Wie Liebe auf den zweiten Blick.

Früher spielte Kurt Brinkmann selber Fußball. Als halbrechter Stürmer. Viel Ausdauer charakterisierte seinen Spielstil. Zeit für den SV Werder blieb ihm nicht, denn Brinkmann arbeitete viel. Er machte Besteckformen, viel Arbeit nahm er mit nach Hause. Erst als Rentner fand er über das 60plus-Programm seinen Weg zum SVW. „Fan war ich schon immer, aber jetzt bin ich es erst so richtig“, sagt Brinkmann, der sich an Radtouren oder Wandergruppen beteiligt und Walking Football spielt, wo er sogar einen seiner Mitspieler heldenhaft reanimierte. „Ich bin froh, dass ich so gehandelt habe.“

Früher besuchte Brinkmann mit seinen Enkeln die Heimspiele der Grün-Weißen. Mittlerweile schauen seine ehemaligen Begleiter die Spiele selbst. Und ihr Opa hat eine neue Clique gefunden, mit der er sich eine halbe Stunde vor der Eröffnung des Stadions vor den Toren trifft. „Ich komme mit jedem gut ins Gespräch und habe bei Werder viele Freunde gewonnen“, freut sich Brinkmann. „Die Werder-Familie wird zwar gerne belächelt: Der Zusammenerhalt, den ich hier erlebe, der ist aber wirklich familiär.“

Trotz seiner 78 Jahre hat Brinkmann seinen festen Platz gefunden. Rechts über dem Spielertunnel, immer ganz vorne am Zaun. In seiner vollen Ausstattung mit Schal an beiden Armen, um den Hals und seiner Fahne ist Brinkmann auch für Fotografen ein beliebtes Motiv. Für das Stadionspiel der Frauen hat er sich extra einen zusätzlichen Platz für die Ostkurve gekauft, obwohl er bereits ein Sitzplatz-Ticket hatte. „Früher habe ich näher bei den Ultras gestanden, schon vor Jahren habe ich aber weiter außen meinen Platz gefunden“, sagt Brinkmann. „Ich fiebere schon sehr mit und kann meinen Mund nicht immer halten.“ Umso schöner ist es, welche Leidenschaft dieser Verein bei ihm immer noch hervorruft.

 

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