„Haben zugeschaut wie beim Tennis“

Tim Borowski im Interview zum Klassiker Werder gegen Bayern

Tim Borowski am Mikrofon am Seitenrand.
Tim Borowski freut sich auf die Eröffnung der Bundesliga-Saison (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 16.08.2023 / 10:00 Uhr

Das Interview führte Moritz Studer

Tim Borowski hat den großen Teil seiner Karriere beim SV Werder Bremen verbracht, nur für ein kurzes Intermezzo wechselte er zum FC Bayern München. Wenn seine ehemaligen Klubs am Freitagabend, 18.08.2023 um 20.30 Uhr, die 61. Bundesliga-Saison eröffnen, wird Borowski die Begegnung als Experte für DAZN begleiten. Im WERDER.DE-Interview spricht der 43-jährige Double-Sieger über den letzten Werder-Sieg gegen die Bayern, erklärt, warum er den Zeitpunkt des Duells für Grün und Weiß am besten hält und verrät seinen Ergebnistipp.

WERDER.DE: Moin Tim, am Freitag wird die Saison 2023/24 im wohninvest WESERSTADION eröffnet. Wie sehr freust du dich, als Experte für DAZN hautnah dabei zu sein?

Tim Borowski: Die Vorfreude ist, wie vermutlich bei jedem Fußball-Fan nach der Sommerpause, sehr groß. Mit Werder gegen Bayern startet die Saison dann auch noch mit einem Klassiker. Ich bin sehr gespannt, was wir von der Partie erwarten können.

WERDER.DE: Dass es von der aktuellen Saison noch nicht viel Material gibt, macht es für deine Vorbereitung sicherlich schwieriger.

Tim Borowski: Jein. Natürlich haben die Freundschaftsspiele weniger Aussagekraft als normale Pflichtspiele. Trotzdem sind Tendenzen und andere Muster zur Vorsaison erkennbar. Dazu kommt das erste Pflichtspiel am letzten Wochenende – auch wenn durch den Platzverweis gegen Werder am Spiel der Bayern gegen Leipzig mehr Fleisch am Knochen ist. In diesem speziellen Fall tauscht man sich auch nochmal mit anderen Fachleuten aus, um gepaart mit den eigenen Eindrücken dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.

WERDER.DE: Es ist wohl kein Zufall, dass zum 60-jährigen Bundesliga-Geburtstag die Saison mit diesem Klassiker eröffnet wird. Was ist das erste, woran du denkst, wenn du die Paarung Werder Bremen gegen Bayern München hörst?

Tim Borowski: Ich habe immer gerne gegen die Bayern gespielt, weil es Spaß macht, sich mit den Besten zu messen. Früher gab es Gazetten, die haben vom Nord-Süd-Gipfel geschrieben. Auf dieser Augenhöhe ist das Duell leider nicht mehr, sondern mittlerweile eher David gegen Goliath. Aus Bremer Sicht geht es darum zu zeigen, dass sie mit dem Support der Fans daran glauben, etwas holen zu können. Der FC Bayern war auch nicht problemlos unterwegs und weiß noch nicht genau, was von Werder zu erwarten ist.

WERDER.DE: Die Stimmung der Fans ist nach dem Pokal-Aus in Köln ziemlich gedrückt. Welche Hoffnung kannst du außerdem machen, dass Werder gut in die Bundesliga-Saison findet?

Tim Borowski: Die Grundkonstellation ist eine ganz andere. Wir haben das Eröffnungsspiel der Bundesliga an einem Freitagabend unter Flutlicht in Bremen. Außerdem hat der eine oder andere Neuzugang noch gar nicht gespielt. Die wichtigsten Parameter sind aber der Glaube, die Überzeugung und der Mut. Du musst mutig spielen, darfst aber nicht naiv agieren. Dazu braucht es gegen eine Top-Mannschaft auch das Quäntchen Glück, dass du deine wenigen Chancen nutzt. Die Qualität das umzusetzen, ist auf jeden Fall vorhanden.

Es gibt keinen besseren Zeitpunkt.
Tim Borowski

WERDER.DE: Der letzte Werder-Sieg gegen die Bayern liegt fast 15 Jahre zurück. Beim 5:2-Erfolg für den SVW trugst du dich als Doppeltorschütze ein – für den FCB. Was war für dieses klare Ergebnis ausschlaggebend?

Tim Borowski: Mit dieser Frage habe ich viel früher gerechnet (lacht). Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich an dem Tag trotz der beiden Tore eine kleine Krawatte hatte. An dem Tag war der Unterschied, dass Werder den eben angesprochenen Mut und die Überzeugung gezeigt hat. Wir haben bei den Ballpassagen von Diego, Pizarro, Rosenberg & Co zugeschaut wie beim Tennis. Das war von Bremen damals eine Glanzleistung, bei der wir mit dem Ergebnis sogar noch hochzufrieden sein konnten.

WERDER.DE: Aus grün-weißer Sicht hoffen wir sehr darauf, dass nach der langen Durststrecke wieder ein Sieg gegen die Bayern drin ist. Ist es ein Vorteil, direkt am 1. Spieltag gegen sie zu spielen?

Tim Borowski: Für mich gibt es tatsächlich keinen besseren Zeitpunkt. Die Bayern wirken im Moment alles andere als sicher und scheinen die Verunsicherung aus der alten Saison mit rüber gezogen zu haben. Auch die Aussagen von Trainer Thomas Tuchel klangen zuletzt alles andere als selbstbewusst. Trotzdem braucht Werder eine gesunde Teamleistung, in der alle als Mannschaft und nicht individuell performen.

WERDER.DE: Abschließend möchten wir dich natürlich auch noch auf einen Tipp festnageln.

Tim Borowski: Puh, ich war schon immer schlecht im Tippen (lacht). Ich denke, es wird ein Spektakel für alle Bundesliga-Fans und beide Mannschaften werden zwei Tore erzielen. Insofern tippe ich auf ein 2:2.

WERDER.DE: Vielen Dank für das Gespräch, lieber Tim.

 

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