Von De Bruyne bis Vestergaard

Diese Ex-Werderaner stehen im EM-Achtelfinale

Kevin De Bruyne im Werder-Trikot 2012/13
Kevin De Bruyne ist nicht der einzige Spieler mit Werder Vergangenheit, der noch bei der EURO aktiv ist (Foto: nordphoto).
Profis
Freitag, 28.06.2024 / 13:00 Uhr

Von Colin Hüge

Mit Romano Schmid und Marco Grüll stehen sowohl ein aktueller als auch ein Neu-Werderaner im Achtelfinale der Europameisterschaft 2024. Im Turnier sind aber auch einige Ex-Grün-Weiße vertreten. Welche Spieler mit Werder-Vita sind noch dabei und gegen wen müssen sie ran?

Österreich: Arnautovic, Grillitsch & Kainz

Die Österreicher um Romano Schmid und Marco Grüll zogen furios ins EM-Achtelfinale ein und setzten sich gegen Frankreich, Polen und die Niederlande sogar als Gruppensieger durch. Im Achtelfinale trifft die österreichische Mannschaft am Dienstag, 02.07.2024, um 21 Uhr auf die Türkei. Im Team von Cheftrainer Ralf Rangnick sind drei Spieler, die bereits in ihrer Karriere mit dem „W“ auf dem Trikot aufliefen. Das sind die meisten Ex-Bremer unter allen Achtelfinalteams.

Einer von ihnen ist der mittlerweile 35-jährige Angreifer Marko Arnautovic, der im laufenden Wettbewerb dreimal zum Einsatz kam und beim 3:1-Sieg gegen Polen per Strafstoß traf. Bei den Grün-Weißen kam der gebürtige Wiener zwischen 2010 und 2013 in 84 Pflichtspielen auf 16 Tore und 13 Vorlagen.

Florian Grillitsch zog es 2013 aus der Jugend von St. Pölten in die U19 des SV Werder. Beim SVW schaffte der Defensiv-Allrounder den Sprung über die zweite Mannschaft zu den Profis und gab zum Saisonstart 2015/16 beim 0:3 gegen Schalke 04 sein Bundesligadebüt. Es folgten 53 weitere Pflichtspiele im Werder-Dress (4 Tore, 6 Vorlagen) sowie das Debüt in der ÖFB-Elf, ehe der Österreicher 2017 zur TSG 1899 Hoffenheim wechselte. Grillitsch kam während dieser EURO in jedem Gruppenspiel zum Einsatz und startete immer von Beginn an.

Marco Grüll ist nicht der einzige Österreicher, der bisher von Rapid Wien an die Weser gewechselt ist. Im Sommer 2016 verpflichteten die Werderaner Offensivdribbler Florian Kainz vom SK Rapid. Auch Andreas Herzog kam 1992 vom Hauptstadtclub. Kainz lief in insgesamt 59 Pflichtspielen für Werder auf, traf dabei achtmal und legte zehn weitere Buden auf. Unvergessen: Sein entscheidendes 2:1 im Nordderby gegen den HSV am 29. Spieltag der Saison 2016/2017 im heimischen wohninvest WERSERSTADION. Im Winter 2019 wechselte Kainz zum 1.FC Köln, bei der diesjährigen EM kam er bisher noch nicht zum Einsatz.

Deutschland: Füllkrug & Undav

Die DFB-Elf steht nach starken Leistungen, allen voran beim 5:1 gegen Schottland und dem 2:0 gegen Ungarn, als Gruppensieger im Achtelfinale und trifft dort am Samstag, 29.06.2024, auf Dänemark (21 Uhr). Maßgeblichen Anteil am Gruppensieg hatte ein Ex-Werderaner: Niclas Füllkrug. Der Angreifer wuchtete mit seinem Kopfballtreffer zum 1:1 gegen die Schweiz die deutsche Nationalmannschaft auf Platz eins. Auch in Bremen erinnert man sich noch sehr genau an „Fülles“ Präsenz in der Luft und an seine Tore – wurde der gebürtige Hannoveraner in der Saison 2022/23 Torschützenkönig mit 16 Treffern.

Bei Werder in der Jugend ausgebildet und zum Profi gereift, zog es den Stürmer 2014 zum 1. FC Nürnberg, über Hannover kehrte Füllkrug 2019 an den Osterdeich zurück und avancierte in den vier Spielzeiten im Werder-Trikot zum Torgarant und bildete über zwei Spielzeiten ein kongeniales Sturmduo mit Marvin Ducksch, vielen bekannt unter dem Decknamen „Die hässlichen Vögel“. In 124 Pflichtspielen traf Füllkrug insgesamt 49-mal und legte 16 weitere Treffer für die Grün-Weißen auf. Seit 2023 geht er für Borussia Dortmund auf Torejagd.

Auch Teamkollege Deniz Undav hat eine Bremer Vergangenheit. Der Angreifer des VfB Stuttgart schnürte in der Jugend im WERDER Leistungszentrum zwischen 2007 und 2012 die Fußballschuhe, ehe der gebürtige Vareler dann in die Jugend des SC Weyhe wechselte. Der Sprung in den Profibereich gelang dem 27-Jährigen beim SV Meppen.

Dänemark: Vestergaard & Delaney

Auch der Europameister von 1992 ist in der EM-Endrunde vertreten: Mit dabei sind die beiden Ex-Werderaner Jannik Vestergaard und Thomas Delaney. Abwehr-Hüne Vestergaard kam als Winterneuzugang 2015 von der TSG Hoffenheim an die Weser und wurde direkt Stammspieler. Insgesamt kam der 1,99-Meter große Innenverteidiger in 54 Pflichtspielen zum Einsatz und traf viermal. Im Sommer 2016 wechselte der Däne zu Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach. Der mittlerweile bei Leicester aufspielende 31-Jährige stand im laufenden Wettbewerb immer in der Startformation und spielte über die volle Distanz. Jetzt wartet im Achtelfinale die DFB-Elf.

Thomas Delaney stand ebenfalls anderthalb Jahre bei den Grün-Weißen unter Vertrag. Im Winter 2017 vom FC Kopenhagen gekommen, lief der Mittelfeld-Motor insgesamt 48mal für den SV Werder auf (7 Tore und 7 Vorlagen) – in fünf Partien trug Delaney sogar die Kapitänsbinde. Im Sommer 2018 zog es den gebürtigen Frederiksberger zu Borussia Dortmund, in der vergangenen Spielzeit spielte der 32-Jährige auf Leihbasis für den belgischen Vizemeister RSC Anderlecht. Bei der EM kam der Ex-Bremer lediglich auf zwei Kurzeinsätze.

Belgien: De Bruyne & Casteels

Dreimal Fußballer des Jahres, sechs englische Meisterschaften und ein Champions-League-Titel: Die Vitrine mit Pokalen und Auszeichnungen von Kevin De Bruyne ist gut gefüllt. Der Mittelfeldkünstler wechselte im zarten Alter von 21 Jahren auf Leihbasis vom FC Chelsea an die Weser. Mit seinem unbekümmerten Spielstil mischte er in der Saison 2012/2013 die Bundesliga auf und begeisterte nicht nur die Werder-Fans. De Bruyne kam in jeder Partie zum Einsatz, traf insgesamt zehnmal und bereitete zehn weitere Buden vor.

Nach einem halben Jahr in London kehrte der Belgier in die Bundesliga zurück und wirbelte noch anderthalb Spielzeiten beim VfL Wolfsburg, ehe es zu Manchester City ging, wo der mittlerweile 33-Jährige bis heute erfolgreich spielt. Bei dieser EURO stand De Bruyne immer auf dem Platz, in drei Gruppenspielen gelang ihm ein Treffer. Im Achtelfinale wartet am Montag, 01.07.2024, Vize-Weltmeister Frankreich.

Belgiens Nationalkeeper Koen Casteels hatte ein kurzes Engagement am Osterdeich. In der Saison 2014/15 war der Torhüter vom VfL Wolfsburg ausgeliehen und hütete siebenmal den Werder-Kasten. Als Belgiens Nummer eins kam der Wolfsburger, der zur neuen Spielzeit in Saudi-Arabien bei Al-Qadsiah FC auflaufen wird, in allen drei Gruppenspielen zum Einsatz und hielt davon zweimal die Null.

 

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