Der Faktor Geduld. Im Spiel von Cheftrainer Daniel Farke ist der Ballbesitz (52,3% im Schnitt, 4.) der entscheidende Faktor. Die Borussen bauen mit hohem Aufwand aus einer tiefen Überzahlsituation auf, um sich nach vorne zu arbeiten. Dadurch wird es für den Kontrahenten extrem schwer, die Farke-Elf mit Angriffspressing unter Druck zu setzen. Dafür spricht auch, dass die Innenverteidiger Nico Elvedi (95,3%) und Ko Itakura (93,9%) gemeinsam mit Bayerns Matthijs de Ligt (94%) mit der besten Bundesliga-Passquote glänzen. Wenn die Gladbacher in Rückstand geraten (10 von 12 Spielen verloren), scheinen sie noch nicht die Ruhe zu haben, ihren Plan geduldig weiterzuverfolgen. Der 5:1-Hinspiel-Erfolg der Werderaner dient als eines mehrerer Beispiele, dass der VfL bei Rückschlägen seinen Faden zu verlieren droht.
Kramer läuft gegen den Trend. Lediglich der VfL Bochum (2.689,3 km) hat mit Hinblick auf die gesamte Spielzeit weniger Strecke abgespult als Mönchengladbach (2.698,9 km). Außerdem belegt die Borussia in der Intensität in Bezug auf die Anzahl der Sprints und der Tempoläufe den letzten Tabellenplatz. Dennoch sticht Mittelfeldspieler Christoph Kramer aus den Zahlen heraus und zählt mit 247,4 gelaufenen Kilometern zu den Dauerläufern (9.) der Fußball-Bundesliga. Ein Erklärungsansatz für die geringen Werte in der Lauf- und Sprintintensität, könnte die im vorherigen Punkt skizzierte hohe Pressingresistenz sein, durch die die Borussen mit weniger läuferischem Aufwand ihr Spiel aufziehen.