Die Leichtigkeit ist zurück

#11 des Jahres: Ole Werner führte Werder zurück in die Bundesliga

Ole Werner applaudiert dem Publikum.
Ole Werner trainiert bei Werder erstmals einen Bundesligisten (Foto: W.DE).
Profis
Freitag, 30.12.2022 / 12:00 Uhr

Von Moritz Studer

Der SV Werder Bremen hat ein langes, intensives Jahr erlebt. Hinter uns allen liegt eine unglaubliche Reise, die u.a. die Männer-Fußballer vom SVW zurück in die Bundesliga geführt hat. Für den WERDER.DE-Rückblick auf ein spezielles 2022 haben wir eine #11 des Jahres aufgestellt, in der wir die Geschichte von elf Sportler:innen und Funktionären erzählen. Ein Platz gehört Ole Werner, der die Leichtigkeit zurück an den Osterdeich gebracht hat.

Bremen. Mai. wohninvest WESERSTADION. Ole Werner schaut immer wieder ungeduldig auf die Uhr. Der Zeiger tut ihm nicht den Gefallen, sich schneller zu drehen. Diese Saison war zu verrückt, um sich vor dem Schlusspfiff in Sicherheit zu wiegen. Nach dreiminütiger Nachspielzeit ist es geschafft. Erlösung. Werder Bremen kehrt in die Fußball-Bundesliga zurück. Mit dem 2:0-Erfolg über den SSV Jahn Regensburg haben Werners Schützlinge eine mehrwöchige Nervenschlacht für sich entschieden.

„Das war einfach ein Moment der großen Freude“, erinnert sich der 34-Jährige, bei dem dieser eine Pfiff die Anspannung in ein Lächeln verwandelte. Als die Sonne am Horizont langsam untergeht, beginnen in Bremen die Feierlichkeiten erst so richtig. Die Mannschaft trällert die Vereinslieder und Fußball-Hymnen mit. Aber auch die Toten Hosen, Queen oder Robbie Williams haben es mit ihren Songs auf den Partybus geschafft. Spätestens auf der Fahrt über den Osterdeich, der sich in eine grün-weiße Fanmeile verwandelt hat, fällt die Anspannung. Halb Bremen ist auf den Beinen und möchte Teil dieses einmaligen Moments sein. Mittendrin: Ole Werner.

Nur vier Monate zuvor sah die Welt noch anders aus. Die Stadien waren pandemiebedingt weitestgehend leer, der Rückstand auf einen direkten Abstiegsplatz betrug sechs Zähler. Schon zu diesem Zeitpunkt hat der SVW genug durchstehen müssen, um das Drehbuch für eine Doku erfolgreich zu pitchen. Cheftrainer Werner brachte die Leichtigkeit zurück. Plötzlich schien die Mannschaft nicht mehr aufzuhalten zu sein, der Glaube war wieder da. Der Neu-Coach gewinnt neun seiner ersten zehn Spiele als Hauptverantwortlicher auf der Werder-Bank.

Rückschläge gelernt als Gruppe zu bewältigen

„Wir wussten schon im Januar, dass wir eine starke Mannschaft haben“, sagt Werner. „Es hat vieles darauf hingedeutet, dass wir erfolgreich sein können.“ Erst im Schlussspurt kam der SVW phasenweise ins Straucheln. Ausgerechnet die 2:3-Heimniederlage gegen Holstein Kiel, dem ehemaligen Arbeitgeber von Werner, schien der negative Wendepunkt sein zu können. Ob in Darmstadt, Hamburg, auf Schalke oder St. Pauli – die Nerven in diesem Aufstiegsrennen lagen blank. Die Werner-Elf sammelte sich nochmal und erledigte ihre Hausaufgaben. Der Lohn war die eingangs skizzierte Aufstiegsfeier mit tausenden Fans.

Die Euphorie überlebte die Sommerpause und fand auch bei der Bundesliga-Rückkehr ihren Anklang. „Die Motivation war vom ersten Tag sehr hoch und ist sie auch heute noch“, betont Werner. Die Grün-Weißen legten einen sehr ansprechenden Start hin und sorgten bei ihren Siegen gegen Dortmund (3:2) oder Gladbach (5:1) für unvergessliche Saison-Highlights. Lediglich die Ergebnisdelle rund um das Pokal-Ausscheiden in Paderborn setzte einen kleinen Tiefpunkt. Doch Rückschläge hat die Mannschaft gelernt, als Gruppe zu bewältigen.

„Wir haben uns von den Ergebnissen nicht beeindrucken lassen, weswegen mir in der Hinrunde das Hertha-Spiel am meisten imponiert hat“, verrät Werner. „Wir haben sehr reif gespielt und unser Spiel durchgezogen – daran können wir uns für die Rückrunde orientieren.“ Trotzdem: Die 21 Punkte zur Winterpause sind ein gutes Zwischenzeugnis, die Versetzung ist aber noch nicht garantiert. Die Englische Woche zum Restrundenauftakt will kein Team verschlafen. Natürlich auch Werder nicht. „Wenn wir nicht an unsere Leistungsgrenze kommen, werden wir in keinem Spiel punkten können“, betont Werner. „Für uns geht es darum, nächstes Jahr wieder Bundesliga-Fußball in Bremen zu spielen.“ Wenn möglich, ohne bis zum Schlusspfiff auf die Uhr gucken zu müssen.

 

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