Das Puzzle "Kaderplanung"

Clemens Fritz im WERDER STROM-Talk

Clemens Fritz mit einem Kaffeebecher in der Hand.
Clemens Fritz & Co haben den Markt im Blick (Foto: WERDER.DE).
Profis
Dienstag, 30.05.2023 / 15:13 Uhr

Von Moritz Studer

Mit einem gemeinsamen Frühstück ließen die Profis des SV Werder am Pfingstsonntag die Saison 2022/23 ausklingen. „Die Jungs waren urlaubsreif und haben sich das jetzt auch verdient“, sagt der Leiter Scouting & Profifußball Clemens Fritz am Dienstagmittag im WERDER STROM-Talk. „Ich habe ihnen nochmal mitgegeben, dass sie zufrieden und stolz sein können.“ Während die Lizenzmannschaft in den kommenden Wochen also die Akkus auflädt, beginnt für Fritz & Co die heiße Phase der Kaderplanung.

In dieser Zeit befindet sich der 42-Jährige im engen Austausch mit Frank Baumann, seiner Scouting-Abteilung und punktuell mit Cheftrainer Ole Werner. Der Prozess für die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit läuft hinter den Kulissen selbstredend schon seit Längerem. „Wir haben den Markt nicht seit gestern im Blick“, betont Fritz. „Wir gucken uns an, auf welchen Positionen wir Bedarf haben und welches Profil es sein soll. Dann filtern wir Kandidaten heraus, gleichen es mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen ab und versuchen es umzusetzen.“

Im Moment sei der Markt grundsätzlich noch sehr ruhig. Aktuell und in den kommenden Wochen stehen aber auch noch die U17-, U19- oder U21-Europameisterschaften an, die auch für den SVW einen großen Stellenwert haben. „Wir versuchen die Spiele vor Ort oder bei zeitgleichen Spielen über Videoscouting abzudecken – im Moment ist ein Scout von uns in Südamerika“, verrät Fritz. „Du hast eine Scouting-Historie, von der du auch lebst: Umso früher und besser du die Spieler kennst, desto leichter fällt es dir eine Entscheidung zu treffen. Deswegen haben diese Turniere für uns eine hohe Relevanz.“

Trainingslager ist ein wichtiges Datum in der Kaderplanung

Einen ersten Deal hat der SVW mit der Verpflichtung von Dawid Kownacki eingetütet. Der Angreifer wechselt von Zweitligist Fortuna Düsseldorf ablösefrei an die Weser, was Fritz in Anbetracht der buhlenden Konkurrenz auch mit dem rechtzeitigen Bemühen um den 26-jährigen Polen begründet. „Dawid gibt uns mit seiner Spielweise ein anderes Element“, erklärt der 331-fache Bundesliga-Fußballer. „Er kann in der Spitze spielen oder Drumherum, er ist sehr laufstark und kann seine Mitspieler in Szene setzen.“

Grundsätzlich steht über einer Transferperiode, die Mannschaft zu verstärken. In diesem Jahr gehe es in der Saisonanalyse einerseits um den Defensivverbund, andererseits um die Torgefährlichkeit aus dem Mittelfeld. Und umso eher die Planung abgeschlossen ist, desto besser ist es für die Vorbereitung auf die anstehende Spielzeit. „Das Trainingslager ist ein Termin, an dem wir versuchen, den Großteil zusammen zu haben“, verrät Fritz. „Diese Zeit ist wichtig für die Integration der Spieler und der Teamfindung – da willst du die Jungs an Bord haben.“ Eine Garantie auf Planungssicherheit gibt es aber erst, wenn das Transferfenster am 1. September schließt. 

 

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