(K)ein Egoist

Top-Vorlagengeber Mitchell Weiser trifft bei Ex-Klub Hertha BSC

Mitchell Weiser springt nach seinem Tor in die Luft.
Für Weiser war die Begegnung mit der Hertha aus mehrfacher Sicht besonders (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 23.04.2023 / 14:00 Uhr

Von Moritz Studer

Normalerweise ist Mitchell Weiser hauptberuflich der Vorlagengeber. Beim 4:2-Erfolg bei Hertha BSC hat Weiser das Toreschießen aber mal wieder selbst übernommen. Dass sich der 29-Jährige für seinen Geburtstag am Freitag nachträglich beschenkte, verdiente er sich offenkundig selbst. Mit dem goldrichtigen Timing und dem nötigen Durchsetzungsvermögen gewinnt er nach einem Absprachefehler zwischen Agustin Rogel und Andreas Christensen den entscheidenden Zweikampf gegen den Berliner Schlussmann. Anschließend schiebt er die Kugel mit links über die Linie. „Die Hertha liegt mir schon am Herzen“, sagt Weiser, der über drei Jahre für die Alte Dame auflief. „In dem Moment bist du aber schon Egoist und willst deiner Mannschaft helfen.“

Gegenüber seinem eigenen Team ist Mitchell Weiser alles andere als ein Egoist. Der Außenbahnspieler führte für Grün und Weiß die meisten Zweikämpfe (35) und gewann 57,1 Prozent seiner persönlichen Duelle. Außerdem spulte nur Mittelfeldspieler Jens Stage an diesem Samstagnachmittag mehr Kilometer ab als unsere Nummer „8“. Und dann ist es Weiser auch noch wichtig, den Erfolg der Mannschaft in den Mittelpunkt zu stellen. „Man muss auch festhalten, dass es neben Duckschi beim ersten Tor der Ball von Jens ist und dann die Flanken von Grosso und Tony“, lobt er und schmunzelt: „Gerade die Flanke von Grosso war einfach Weltklasse, so ein Ding habe ich nicht mal im Training von ihm gesehen.“

Es war ein rundum gelungener Nachmittag in der Hauptstadt. Ein Tag, der bleibt. Über 20.000 Werderaner:innen haben diesen Fußball-Samstag zu einer besonderen Erinnerung gemacht. Ausgerechnet in Berlin. Hier hat Weiser immer noch eine Wohnung. Für ihn ist es ein Heimspiel in doppelter Hinsicht. Rund um das Spiel wirkt er hochkonzentriert. Voller Fokus. Am WERDER TV-Mikrofon verrät der gebürtige Troisdorfer, dass seine innere Gefühlswelt durchaus emotionaler war. „Normalerweise sind im Olympiastadion immer viele Plätze frei“, erklärt Mitch. „So viele Grün-Weiße zu sehen, war schon beim Einlaufen Gänsehaut. Während des Spiels blendet man das zwar aus, danach hat es dafür umso mehr Spaß gemacht.“

Und nach dieser Partie waren eben drei wichtige Zähler auf dem Konto. Weil die Konkurrenz auf den anderen Plätzen weitestgehend mitspielte, macht Werder einen großen Schritt zum Saisonziel. Es fehlt nicht mehr viel, um die verbleibenden Zähler für den Klassenerhalt einzufahren. Der Auswärtssieg in der Hauptstadt und der Wert dieses unglaublichen Zusammenhalts dürften in den Saisonschlussspurt transportiert werden. „Ich bin keiner, der auf die Tabelle schaut“, verrät Weiser. „Ich wusste nur, dass wir sechs Mal nicht gewonnen haben. Deswegen wollten wir unbedingt gewinnen.“ Und dieses Unbedingte haben Mitch & Co ihren Anhänger:innen auf dem Platz gezeigt.  

 

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