"Es ist schön, wieder nach Hause zu kommen"

Leo und Franklin Bittencourt im Interview vor dem Pokalspiel gegen Energie Cottbus

Leonardo Bittencourt und sein Vater Franklin vor einem Bild der Ostkurve im wohninvest WESERSTADION.
Leo Bittencourt und sein Vater Franklin haben beide lange Zeit beim FC Energie Cottbus verbracht (Foto: WERDER.DE).
Profis
Sonntag, 31.07.2022 / 11:53 Uhr

Von Markus Biereichel und Solveig Haas

Die erste Pokalrunde führt den SV Werder ins Stadion der Freundschaft, zu Energie Cottbus. Nicht nur Leonardo Bittencourt stand dort lange Jahre auf dem Platz, auch sein Vater Franklin Bittencourt war Spieler und Co-Trainer beim kommenden Gegner des SVW. WERDER.TV sprach mit beiden gemeinsam über Heimatgefühle, den Pokal und das besondere Cottbus-Phänomen. 

Nervös ist Leonardo Bittencourt nicht, vor dem Pokal-Duell gegen seinen ehemaligen Verein Energie Cottbus. Zum Zeitpunkt unseres Interviews liegen noch einige Trainingseinheiten vor unserer Nummer Zehn, auf die er sich ganz konzentrieren will: „Wenn man jetzt schon nervös wird, kann man es kaum abwarten und denkt an tausend andere Dinge. Ich glaube, wir sollten uns schon gut vorbereiten“, sagt Leo.
Als sein Vater Franklin Bittencourt hörte, dass sein Sohn mit Werder Bremen zur ersten Pokalrunde nach Cottbus reisen würde, war die Freude groß, wie er erzählt. „Das war keine schlechte Nachricht, wir haben es uns sogar gewünscht! Als wir gehört haben, dass Leo mit Werder zu Energie kommt, haben wir gefeiert. Es ist schön, wieder nach Hause zu kommen.“ Auch Leo selbst freut sich auf die Rückkehr an alte Wirkungsstätte, bleibt dabei aber ganz Profi: „Es ist für mich zwar eine schöne Rückkehr, ich freue mich, nach all den Jahren wieder ins Stadion der Freundschaft einzulaufen. Es bleibt aber trotzdem ein Spiel wie jedes andere. Die Vorfreude ist schon da, die Nervosität kommt dann kurz vorm Spiel als Kribbeln. Aber sobald der Ball dann rollt, blendet man sowieso alles aus.“

Franklin Bittencourt erinnert sich vor allem an seine eigene Anfangszeit beim FC Energie. Der Brasilianer wechselte 1992 aus seiner Heimat zunächst zum VfB Leipzig, sechs Jahre später dann zu Energie Cottbus. „Als ich damals zu Cottbus kam, war es sehr schwer, dort zu spielen. Keiner wollte uns in der Bundesliga haben. Wir hatten aber ein gemeinsames Ziel als Mannschaft und waren zu Hause sehr stark, haben fast alle geschlagen. Auswärts haben wir dafür leider fast alles verloren“, erzählt er schmunzelnd. Das Phänomen der Heimstärke gibt es im Stadion der Freundschaft immer noch, warnt sein Sohn Leo. „Bisher haben sich auch die großen Mannschaften, wie Freiburg oder sogar die Bayern, in Cottbus schwergetan – Das Phänomen lebt immer noch: Zuhause in Cottbus ist es für die Gegner schwierig und wird immer schwierig bleiben. In diesem Stadion entwickelt sich bei solchen Spielen etwas, was ich selbst nicht beschreiben kann.“ Deshalb, so Leo, dürfe die Mannschaft des SVW das Spiel dort keinesfalls unterschätzen. „Es wird auch für uns schwer werden, aber ich denke, wenn wir unseren Job machen und das so angehen wie es sein muss, dann haben wir die bessere Mannschaft. Wenn wir das auf dem Platz zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir in die nächste Runde kommen.“

Jede Saison ist ein Neustart

Ein ausverkauftes Haus und ordentlich Stimmung erwartet unsere Nummer 10 im Stadion der Freundschaft, und einen Trainer, der „sehr gerne und sehr gut Fußball spielen lässt“. Keine einfache Aufgabe für den SVW, so Leo Bittencourt. Vor allem an sich selbst stellt er nach einem eher durchwachsenen Jahr einige Erwartungen: „Ich hatte letztes Jahr ein schwieriges Jahr. Man hat von mir in der zweiten Liga deutlich mehr erwartet. Ich hatte eine richtig gute Vorbereitung und habe mich dann am Knie verletzt. Erst hieß es, es wird nicht so lange dauern, dann fiel ich doch vier Monate lang aus. In die zweite Liga muss man erstmal reinkommen, das ist mir nicht gut gelungen. Ich glaube aber, dass ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung trotzdem gut geholfen habe. Gerade in den Spielen mit sehr viel Druck, wie auf Schalke, konnte ich vielen der Jungs die Aufregung nehmen und Ruhe vermitteln. Wir haben unser Ziel erreicht, sind aufgestiegen und die neue Saison ist ein Neustart. Ich hoffe, wieder an das Niveau anknüpfen zu können, auf dem ich all die Jahre in der ersten Liga war.“

In seinem Vater hat Leo dabei einen großen Unterstützer. Franklin Bittencourt glaubt ohne Zweifel an seinen Sohn. „Ich traue Leo viel zu“, sagt er. „Ich kenne ihn gut, er hat bereits bei verschiedenen großen Vereinen gezeigt, dass er ein guter Fußballer ist. Seine Verletzung hat es Leo in der letzten Saison schwergemacht, aber jetzt ist er fit und ich glaube an ihn.“

 

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