Nach seinem ersten Testspiel für die Lizenzmannschaft gegen den FC Oberneuland (12:0) schenkte Toprak, der damalige Kapitän, dem Werder-Talent sein Trikot. Das Geschenk seines damaligen Mitspielers hängt heute eingerahmt im Elternhaus Chiarodia in Oldenburg zwischen seinem und dem Zimmer seines Bruders. Der Innenverteidiger selbst lebt mittlerweile im Werder-Internat, neben der Profi-Laufbahn büffelt er für sein Fachabitur. In der Kabine hat der heute 17-Jährige längst in allen Mannschaftsteilen Anschluss gefunden. Er ist Teil einer Mannschaft, für die viele Fans jährlich tausende Reisekilometer auf sich nehmen.
Er ist der jüngste Werder-Profi, DFB-Pokal- und Bundesliga-Spieler aller Zeiten. „Das so zu hören, ist schon sehr schön“, lächelt Chiarodia. „Das ist für mich wirklich eine große Ehre, auf die ich sehr stolz bin.“ Der gebürtige Oldenburger lebt seinen Traum. Als kleiner Junge verfolgte er die Spiele von Werder am Bildschirm, heute ist er selbst mittendrin. Heute vor einem Jahr bei seinem Debüt in Regensburg, für viele Minuten beim Pokalspiel in Paderborn oder dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim SC Freiburg.
Nebenbei spielt der Linksfuß für die italienische Nationalmannschaft, wo er derzeit in den Länderspielpausen für die U19 aufläuft. Chiarodia spricht fließend italienisch, seine Familie kommt aus der Nähe von Venedig. Sie ist ihm sehr wichtig und hilft ihm auch bodenständig zu bleiben. „Ich habe noch viel Arbeit vor mir“, weiß Chiarodia, der sogar in der kommenden Saison noch für die A-Junioren auflaufen könnte. „Ich muss immer geduldig bleiben, meine Chance wird kommen und dann muss ich bereit sein und sie nutzen.“ Dann schreibt er bald vielleicht auch sein nächstes Kapitel Werder-Vereinsgeschichte.