Das übergeordnete Ziel der Strukturveränderungen unterstrichen Fuchs und Wintermann in Zell am Ziller abermals: „Der SV Werder Bremen will sich modern und transparent aufstellen, um in den Gremien Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Ehrenrat und Gesamtpräsidium erfolgreich vernetzt zu arbeiten“, so Wintermann.
Beispielhaft aus dem Maßnahmenpaket nannten die Aufsichtsräte die Umstrukturierung der Geschäftsführung. Das Präsidium würde demnach nicht weiter den Präsidenten als Geschäftsführer entsenden, sondern gemeinsam mit dem Aufsichtsrat eine:n Kandidat:in, der bzw. die nicht aus dem geschäftsführenden Präsidium kommt, auswählen und berufen. Eine Doppelfunktion von Präsident und Geschäftsführer gäbe es demnach nicht mehr. Sie weiche zugunsten einer gestärkten Einflussnahme des Vereins als hundertprozentiger Anteilseigner der Kapitalgesellschaft, im Kontrollgremium Aufsichtsrat, da der bzw. die Präsident:in stets Mitglied im Aufsichtsrat sein und den Vorsitz des Gremiums innehaben soll. Dies stelle laut Fuchs einen wichtigen Schritt hin zu einer gängigeren und zukunftsträchtigeren Organisationsstruktur einer Kapitalgesellschaft heutzutage dar.
Darüber hinaus empfiehlt die Strukturkommission unter anderem eine Erweiterung des Wahlausschusses in einen Wahl- und Vergütungsausschuss, der die Vergütung von Aufsichtsrat und geschäftsführendem Präsidium unabhängig festlegt, die Anpassung der Voraussetzungen für die Wahl in den Ehrenrat, Richtlinien für eine transparentere Arbeit des Aufsichtsrats, eine veränderte Zusammensetzung des Aufsichtsrats aus zukünftig drei gewählten und drei durch das Präsidium entsandten Mitgliedern, sowie weitere Satzungsänderungen, die den Leitprinzipien von guter, partizipativer sowie nachhaltiger Vereins- und Unternehmensführung Rechnung tragen.
Befasst hat sich die Strukturkommission des Weiteren auch mit der Partizipation von Werder-Fans, von denen viele langjährige Voll- oder Fördermitglieder des Vereins sind, wie Dirk Wintermann im Gespräch erläutert. Zurate gezogen wurde in der Diskussion die Umsetzung an anderen Bundesliga-Standorten wie Frankfurt oder bei Union Berlin. Die Kommission empfiehlt daher dem Präsidium, die organisatorischen, rechtlichen und faktischen Rahmenbedingungen für die Gründung einer Fanabteilung zu prüfen.