"Wir haben gesehen, dass die ganze Arbeit sich gelohnt hat"

Ole Werner feiert den Sieg gegen Regensburg.
Cheftrainer Ole Werner stieg am Sonntag mit seiner Mannschaft in die erste Bundesliga auf (Foto: WERDER.DE).
Profis
Donnerstag, 19.05.2022 / 17:47 Uhr

Von Solveig Haas

So richtig ist Cheftrainer Ole Werner nach der Aufstiegsparty am Sonntag noch nicht runtergekommen. Das werde wahrscheinlich in den nächsten Tagen passieren, sagt er in einer Medienrunde am Donnerstag. Trotzdem stellte er sich den Fragen der Journalisten zu den Themen Aufstieg und Personal und warf auch bereits einen Blick auf die nächste Saison.

Noch sei er mit der Aufarbeitung des Spiels gegen Jahn Regensburg beschäftigt, erzählt der Trainer. „Man schaut sich natürlich die Bilder noch mal an, guckt vielleicht noch mal einen Spielbericht. Man versucht, all die Dinge aus verschiedenen Perspektiven aufzunehmen. Trotzdem wird es sicherlich noch ein bisschen dauern, bis man wirklich begriffen hat, was da alles so los war.“ Auch er stehe aber immer noch unter den emotionalen Eindrücken des Tages. „Es war ein sehr besonderer Abend. Diese Begeisterung zu sehen, auf den Straßen um das Stadion herum und im Stadion. Das hat uns gezeigt, was das für eine fußballverrückte Stadt ist. Wie sehr alle sich nach diesem Erfolgserlebnis gesehnt haben und danach, Werder Bremen wieder in der ersten Liga spielen zu sehen. Da mitfeiern zu dürfen, war für uns alle etwas ganz Besonderes. An diesem Sonntag haben wir gesehen, dass die ganze Arbeit, die wir über die Saison investiert haben, sich gelohnt hat. Es war ein außergewöhnlicher Abend und ein außergewöhnlicher Tag für uns alle.“

Den Blick auf die erste Bundesliga, auf sich selbst als Erstligatrainer möchte Werner noch nicht im Detail wagen. „Ich freue mich einfach sehr auf die Herausforderungen, die vor uns liegen, wenngleich es große Herausforderungen sind. Wir werden uns dem stellen und versuchen, uns auch dort bestmöglich zu verkaufen. Wir möchten uns aber vor allem soweit es geht treu bleiben.“

Auch in der ersten Liga offensiven Fußball spielen

Mit der Vertragsverlängerung von Stammkeeper Jiri Pavlenka und der Neuverpflichtung von Amos Pieper wurden bei Werder in dieser Woche bereits die ersten Grundsteine für die neue Saison gelegt. Darüber, dass die Nummer Eins bleibt, freut Werner sich sehr. „Pavlas war auch in dieser Saison ein starker Rückhalt. Er ist in der Mannschaft mit seiner ruhigen, zuverlässigen, ausgeglichenen Art eine wichtige Säule. Wir freuen uns, dass es mit ihm weitergeht.“ Auch die Neuverpflichtung des Ex-Arminen Amos Pieper ist für den Trainer ein echtes Highlight: „Amos hat in der ersten und zweiten Liga seine Qualitäten nachgewiesen und passt als Typ gut bei uns in die Kabine.“ Der 24-Jährige bringe viel mit, womit er Werders Mannschaft helfen könne. „Er hat eine gute Physis, kann gut und aggressiv verteidigen und hat einen guten Spielaufbau. Er passt gut zu dem, was wir hier an Fußball spielen wollen. Wir freuen uns, dass es mit ihm geklappt hat.“

Ein Vorgriff auf etwaige Abgänge sei das aber nicht, betont Ole Werner. „Amos‘ Transfer ist vollkommen losgelöst von allem anderen zu sehen. Wir wissen, was seine Qualitäten sind und wir möchten nächstes Jahr die Option haben, auch mit einer Dreierkette zu spielen. Dafür brauchen wir mindestens fünf Innenverteidiger, die das spielen können, um im Zweifel auch Optionen zu haben.“ Auch bei Kapitän Ömer Toprak sei nach wie vor nichts entschieden. „Bei Ömer gab es von beiden Seiten den Wunsch, nach Saisonabschluss zu sprechen. Das wird auch passieren. Ömer spielt immer eine wichtige Rolle in der Mannschaft, hat das auch in dieser Saison wieder gezeigt. Wir werden sehen, was beide Seiten vorhaben“, so Werner.  

An seiner Spielphilosophie möchte Ole Werner in der ersten Bundesliga auch gar nicht so viel ändern: „Natürlich sind wir jetzt nicht mehr Zweitligist und werden sicherlich öfter auf Mannschaften treffen, die individuell besser besetzt sind als wir. Trotzdem muss unser Ziel sein, die Identität, die wir uns dieses Jahr aufbauen konnten, unseren offensiven Fußball, so oft wie möglich auch in der ersten Liga auf den Platz zu bringen.“ Werder Bremen, so der Cheftrainer, solle für eine besondere Art von Fußball stehen. „Und wenn wir dann vielleicht auch nicht mehr mit 60 Prozent Ballbesitz aus dem Spiel gehen, sondern vielleicht mit 40 oder 45 Prozent, sollte darin dann trotzdem Werder Bremen stecken.“ Trotzdem, räumt Werner ein, werde man sich an gewisse Dinge anpassen müssen, nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen. „Aber klar ist auch, dass uns so ein Aufstieg auch Möglichkeiten gibt und auch personell gewisse Türen öffnet“, so der Trainer.

Es wird auch in den nächsten Wochen nicht ganz ohne Fußball und Handy gehen.
Ole Werner

Bei Werder Bremen sei aber nicht nur individuelle Qualität ein entscheidender Faktor: „Wir müssen auch weiterhin eine Mannschaft haben, die unsere Art von Fußball spielen kann, aber die auch zwischenmenschlich zusammenpasst. Gerade wenn es mal eine Zeit lang nicht so gut läuft und es mal ein, zwei Wochen nichts zu feiern gibt, muss es zwischenmenschlich im Team stimmen.“ Dafür sehe man sich gerade in beinahe allen Mannschaftsteilen nach Möglichkeiten um, damit das Gerüst aus etablierten Werder-Spielern gestärkt wird. Deshalb, so Ole Werner, werde er das Handy auch im wohlverdienten Urlaub nicht ganz ausschalten können. „Es wird auch in den nächsten Wochen nicht ganz ohne Fußball und Handy gehen. Und trotzdem werde ich sicher die Möglichkeit finden, mal abzuschalten. Ich werde auch für ein paar Tage wegfliegen und mir mal was anderes angucken. Dann komme ich frisch und gut erholt wieder in Bremen an.“

 

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