In den letzten Jahren hat Mitchell Weiser in seinem Leben einiges verändert. Nicht nur, dass der 27-Jährige Abstand von sozialen Netzwerken nimmt, auch hinsichtlich Nachhaltigkeit entstand ein Umdenken. „Ich hatte ein halbes Jahr während meiner Zeit in Berlin, da hatte ich zwei oder drei Muskelirritationen“, erklärt Weiser die Ursache, sich überhaupt mit dem Thema Ernährung stärker auseinanderzusetzen. „Ich habe viele Sachen probiert in der Zeit, damit es besser wird. Ich habe meine Zähne und ein Blutbild machen lassen, mich mit Ernährung beschäftigt. Dann ging es mir besser und ich habe mich weiter damit auseinandergesetzt“, so der Außenverteidiger, der sich seitdem vegan ernährt. „Im Nachhinein hatte meine 'Muskelsache' nichts damit zu tun, aber ich habe mich dadurch damit beschäftigt und bin so tief eingetaucht, dass ich quasi nicht mehr rausgekommen bin“, erklärt Weiser mit einem Augenzwinkern.
Bei seinen neuen Teamkollegen sei der 27-Jährige damit auf Interesse gestoßen: „Ernährung ist auf jeden Fall ein großes Thema. Gerade hier bei Werder gibt es sehr viele Spieler, die offen dafür sind. Ich war auch schon in Mannschaften, die demgegenüber komplett verschlossen waren. Das alte 'Fußball-Macho-Gehabe', man brauche Fleisch, das gibt es auch immer noch. Aber grade die jungen Spieler, das merk ich, wurden anders geschult oder haben sich früher damit beschäftigt."
Über die Ernährung hinaus interessiert sich der Neuzugang der Grün-Weißen für Nachhaltigkeit. Obwohl er beispielsweise bereits auf ein E-Auto umgestiegen ist, weiß er, dass da noch Luft nach oben ist. „Ich bin noch jung, ich habe schon viele Sachen geändert, aber ich kann noch sehr viel mehr ändern. Damit ich bei dem Thema Klima und Umwelt noch mehr beisteuern kann, sodass sie sich erholen kann“, erläutert Weiser. „Ich glaube, mittlerweile hat jeder mal davon gehört, dass es dem Klima nicht so gut geht und das ist für mich dann logisch, sich als Mensch zu ändern.“
Seine Familie würde dabei eine große Rolle spielen, betont er im WERDER Podcast. „Ich habe Kinder und ich will - auch wenn das jetzt extrem klingt - dass noch viele Generationen hier leben können. Es ist klar, dass wenn man so weitermacht wie zuvor, das so nicht gehen kann“, erklärt der 27-Jährige in dem knapp 50-minütigen Gespräch.