Werder unterliegt St. Pauli nach drei Dritteln

2:4-Testspielniederlage gegen die Hamburger

Yuya Osako und Co. verlieren das Testspiel gegen den FC St. Pauli mit 2:4 (Foto: nordphoto).
Spielbericht
Freitag, 13.11.2020 / 16:39 Uhr

Von Lukas Kober, Lennard Worobic und Marcel Kuhnt

Nach 105 Minuten unterliegt der SV Werder im Testspiel dem FC St. Pauli mit 2:4. Über die gesamte Spielzeit konnte das Team von Florian Kohfeldt keine Dominanz auf dem Feld gewinnen. Selbst nach dem 1:2-Anschlusstreffer bekamen die Grün-Weißen den Gegner nicht in den Griff. Immerhin konnten die jungen Spieler Nick Woltemade und Abdenego Nankishi mit ihren Toren für Lichtblicke in einer ansonsten durchwachsenen Partie sorgen.

Aufstellung und Formation: Für das durchaus besondere Format von drei Mal 35 Minuten ließ Florian Kohfeldt zwei unterschiedliche Mannschaften zum Zuge kommen. Während die erste Elf - durchsetzt von Bundesliga-Profis - zwei Drittel spielen durfte, kam die zweite Truppe im Abschlussdrittel zum Einsatz. Insbesondere die Profis, die in der Bundesliga bisher wenige Einsatzminuten sammelten, sollten weitere Matchpraxis mitnehmen.

Die Startelf: Kapino – Möhwald, Rashica, Osako, Moisander, Schmid, Toprak, Chong, Erras, Friedl und Woltemade.

Die Ersatzbank: Dos Santos Haesler – Bittencourt, Sargent, Gebre Selassie, Gruev, Rieckmann, Groß, Nawrocki, Dinkci, Park, Badjie und Nankishi.

Nankishi-Solo und Toprak-Verletzung

In müden ersten 35 Minuten war es die Gästemannschaft, die aktiver versuchte, das Spielgeschehen zu bestimmen. So war es Simon Makienok, der durch einen Überraschungsmoment zum 0:1 traf (16.). Der Angreifer hatte nach der Hereingabe des Ex-Werderaners Luca Zander per Hacke getroffen. Die beste Gelegenheit für den SVW hatte Yuya Osako, der sich nach einem tollen Pass von Tahith Chong durchsetzte, allerdings das 1:1 denkbar knapp verpasste. Bitterer Wehmutstropfen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Ömer Toprak in der 30. Spielminute.

Im „zweiten Drittel“ war es ein langer Ball, der die grün-weiße Abwehr aushebelte. Lukas Daschner lief allein auf Stefanos Kapino zu, der auch beim 0:2 ohne Chance blieb (53.) Den Anschlusstreffer nach einer Stunde erzielte der aktive Nick Woltemade, der bis dahin schon im Sturmzentrum aufgefallen war. Zuvor spielte Yuya Osako einen tiefen Pass an das Fünfereck, wo Milot Rashica vor Pauli-Keeper Smarsch an den Ball kam und in die Mitte legte. Der gebürtige Bremer Woltemade netzte gegen drei Hamburger ins leere Tor ein. Die Euphorie über den Anschlusstreffer verpuffte, nachdem der Unparteiische nur eine Minute später zum Elfmeter für die Gäste pfiff. Boris Tashchy schickte Kapino in die falsche Ecke und traf zum 1:3.

Im Abschlussdrittel wechselte Florian Kohfeldt sein gesamtes Team aus, weshalb auch einige Akteure der U23 zum Einsatz kamen. Doch auch die zweite grün-weiße Garde sollte erst einmal einen Rückschlag einstecken: Igor Matanovic köpfte eine Flanke aus dem linken Halbfeld in die Maschen (85.). Aus Werder-Sicht setzte der junge Abdenego Nankishi das Highlight des Abends, als er sein sehenswertes Solo gegen vier Weiße mit dem Treffer zum 2:4-Endstand abschloss (93.).

Stimmen zum Spiel

Florian Kohfeldt: „Wir wollten heute mehr auf spielerische Aspekte eingehen. Gerade im ersten Drittel hat mir dabei aber die Lust und Kreativität auf dem Platz gefehlt. Zudem war die Konterabsicherung nicht gut. Wir müssen weiterhin darauf achten, dass die Balance stimmt. Wir wollten in diesem Test den Zeiger ein wenig mehr in Richtung Offensive ausschlagen lassen, was uns nicht gelungen ist. Daraus werden wir unsere Erkenntnisse ziehen. Das letzte Drittel fand ich hingegen sehr erfrischend, wo sich auch einige Spieler gut präsentiert haben. Zu Ömer lässt sich sagen, dass es der hintere Oberschenkel bei ihm war, der zum Wechsel führte. Genaueres müssen wir abwarten. Ömer selbst sagt aber, dass es eine reine Vorsichtsmaßnahme war."

Frank Baumann: „Es ist wichtig, dass wir heute getestet haben. Von einigen Positionen konnten wir Dinge ausprobieren, die so in der Bundesliga nicht möglich wären. Im letzten Drittel waren viele junge Spieler dabei, das war gut. Insgesamt war es aber natürlich keine gute Leistung. Wir haben zu viele Fehler gemacht und sind nicht mit der Körpersprache aufgetreten, wie wir uns das gewünscht hätten.“

Statistik:

SV Werder: Kapino (Dos Santos Haesler 70.) - Friedl (Gebre Selassie 70.), Moisander (Kyu-Hyun Park 70.), Toprak (Nawrocki 30./ Badjie 90.) - Erras (Rieckmann 70.), Möhwald (Groß 70.), Schmid (Nankishi 70.), Osako (Bittencourt 70.) - Chong (Dinkci 70.), Rashica (Gruev 70.), Woltemade (Sargent 70.).

FC St. Pauli: Brodersen - Zander (Viet 46.), Ziereis, Knoll, Buballa - Becker, Aremu, Lankford, Daschner, Dittgen - Makienok.

Tore: 0:1 Makienok (16.), 0:2 Daschner (53.), 1:2 Woltemade (60.), 1:3 Tashchy (61., FE), 1:4 Matanovic (85.), 2:4 Nankishi (93.)

Schiedsrichter: Sven Jablonksi

 
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