WERDER.DE: Auf der DFL-Mitgliederversammlung wurden heute im Wesentlichen vier Maßnahmen beschlossen, die bei der schrittweisen Wiederzulassung von Zuschauern helfen sollen. Kannst du uns noch einmal kurz erläutern, welche vier Änderungen das sind?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: „Zeitlich begrenzt bis zum Ende des Jahres werden keine Gästefans zugelassen, zudem müssen die Kontaktdaten der Zuschauer erfasst werden, um die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten sicherzustellen. Außerdem werden keine Stehplätze zugelassen und kein Alkohol ausgeschenkt – wobei die beiden letztgenannten Punkte zeitlich bis zum 31. Oktober begrenzt sind.“
WERDER.DE:Wie bewertest du den verabschiedeten Maßnahmenkatalog?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: „Es sind aus meiner Sicht notwendige Maßnahmen und Schritte, die uns helfen, gegenüber den Behörden das Vertrauen weiter zu stärken, damit wieder Bundesliga-Fußball mit Zuschauern in den Stadien geschaut werden kann. Das wird nur schrittweise erfolgen können. Manche dieser Dinge sind sicherlich schmerzlich, gerade vor dem Hintergrund der Fankultur, die wir pflegen und in jedem Fall erhalten wollen. Aber wir werden nicht die Situation haben, dass alles sofort wieder funktioniert. Wir kommen aus einem Saisonfinale ohne Zuschauer und versuchen jetzt Voraussetzungen zu schaffen, wieder Teilmengen an Zuschauern ins Stadion zu lassen. Das wird schwer und aufwändig genug. Daher sehe ich die Maßnahmen als ersten Schritt hin zur Normalität, auch wenn wir in den einen oder anderen sauren Apfel beißen müssen.“
WERDER.DE: Hat sich Werder bei allen vier Maßnahmen dafür ausgesprochen?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: „Wir haben innerhalb der Diskussion Bedenken geäußert, ob das Alkoholverbot im Stadion immer der gewünschte Zweck erfüllt - auch mit Blick auf den Konsum im Vorfeld und die Einlasssituation. In der Abstimmung haben wir uns schlussendlich aber dafür ausgesprochen, da der Beschluss zeitlich begrenzt ist und drei Heimspiele umfasst, in denen sicherlich die notwendigen Erfahrungswerte gesammelt werden können.“
WERDER.DE: Christian Seifert hat auf der Pressekonferenz am Nachmittag erwähnt, dass sich manche Klubs bereits in Gesprächen mit den örtlichen Behörden befinden. Wie ist der Stand hier in Bremen?
Dr. Hubertus Hess-Grunewald: „Auch wir in Bremen befinden uns in Gesprächen mit den Behörden. Wir haben hier verschiedene Abstimmungsrunden, mit der Innenbehörde, mit dem Gesundheitsamt, natürlich auch mit der Polizei und der Feuerwehr. Wir versuchen eine möglichst große Zahl an Zuschauern bei den Heimspielen im Stadion zu ermöglich, auch wenn wir in Bremen einige Besonderheiten mit unserem wohninvest WESERSTADION haben.“