WERDER.DE: Florian Kohfeldt hat auch gesagt, dass du nicht bei null anfängst. Ist es gut, diesen Vertrauensvorschuss zu haben?
Christian Groß: „Klar freut man sich als Spieler, wenn ein Trainer so ein Statement über einen selbst abgibt. Ich würde lügen, wenn ich jetzt nein sagen würde. Aber am Ende habe ich es selbst in der Hand, mit Leistungen für mich zu werben.“
WERDER.DE: Gehst du denn mit frischen 32 Jahren anders mit Konkurrenzkampf um als mit 20?
Christian Groß: „Ich glaube, dass Erfahrung etwas ist, was schwer zu ersetzen ist und einen in gewissen Situationen beruhigt; dass man mit Erfahrung anders mit Situationen umzugehen weiß. Klar ist man mit 32 entspannter und wird nicht nervös, wenn irgendetwas nicht läuft.“
WERDER.DE: Dein Bundesliga-Debüt mit 30 Jahren und sechs Monaten ist jetzt eineinhalb Jahre her. Bei jemandem, der sich so viel Zeit lässt mit seinem Bundesliga-Debüt, muss man auch mal frage dürfen: Wann machst du dein erstes Bundesliga-Tor?
Christian Groß (lacht): „Schnellstmöglich! Aber ich glaube, ich muss erstmal im Training treffen – da warten auch noch viele Leute drauf. Nein, es hat nicht so viel Priorität, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich unterschreibe jeden Sieg. Wenn ich dann irgendwann auf der Torschützenliste auftauche, würden einige Jungs in der Kabine darüber lachen. Dann hätten wir auf jeden Fall noch einen schönen Tag.“
WERDER.DE: Ist das denn wirklich noch so ein konkretes Ziel von dir? In der ersten Regionalliga-Saison bei der U23 hast du neun Tore gemacht, mehr als Josh...
Christian Groß: „Ich hatte auch deutlich mehr Spielanteile als Josh in diesem Jahr. Ich habe auch den einen oder anderen Elfmeter geschossen, muss ich zugeben. Aber ein Tor ist ein Tor. Ich möchte nicht irgendwann 100 Spiele haben und zehn Tore schießen. Tore waren noch nie meine Haupt-Disziplin. Wenn irgendwann mal einer reinfällt, freue ich mich.“