Der Cheftrainer zum Spiel: "Wir hatten sieben Halbzeiten, die sehr viel Hoffnung gemacht haben", sagt Florian Kohfeldt. Die eine, ausgeklammerte Halbzeit der letzten vier Spiele, sind jene 45 Minuten, in denen die Partie gegen Eintracht Frankfurt verloren ging. Daraus hat der Werder-Trainer seine Schlüsse gezogen. Und die sollen nun zum Erfolg gegen den VfL Wolfsburg beitragen: "Wir müssen noch klarer klar bleiben und durchschlagskräftiger nach vorne werden." Denn insbesondere die Chancenentwicklung sei es, an der es im Offensivspiel zuletzt gehapert habe. Der SVW-Coach sieht nicht die Gefahr, dass der Nackenschlag gegen die SGE nachwirkt: "Ich glaube, dass wir so stabil sind, dass wir an die sieben anderen Halbzeiten anknüpfen können." Dafür sprechen laut Kohfeldt die physische Verfassung und die grundsätzliche Mentalität der Mannschaft.
Lautstarke Unterstützung – auch weiterhin: Mit Lärm und Anfeuerungsrufen haben Werders Ersatzspieler zuletzt ihr Team nach vorne gepeitscht. Dass es dafür unter anderem von Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner Kritik gab, stößt bei Werders Geschäftsführer Fußball, Frank Baumann, auf Unverständnis: "Ich finde es befremdlich, uns vorzuwerfen, dass wir unsere Spieler lautstark unterstützen." Leidenschaft, Gemeinschaft und die gegenseitige Unterstützung gehören für ihn dazu, gerade in der schweren sportlichen Situation des SV Werder. Dabei müsse es fair bleiben, das betont auch Baumann: "Wir haben in keiner Weise versucht, die Schiedsrichterentscheidungen zu beeinflussen." Dem pflichtet Florian Kohfeldt bei. Trotz mehrerer strittiger Entscheidungen habe man diese nicht kritisiert, sondern allesamt akzeptiert. "Ich finde nicht, dass wir uns etwas vorzuwerfen haben."
Das letzte Duell: Fünf Auswärtssiege konnte der SVW bisher in der Spielzeit 2019/20 einfahren. Einen davon am 1. Advent in der Volkswagen Arena. Am Mittellandkanal gestaltete die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt den 13. Spieltag mit einem 3:2-Auswärtssieg erfolgreich (zum Spielbericht). Dieser war zwar verdient, jedoch hart umkämpft. Denn zweimal glichen die Wölfe eine Bremer Führung aus. Milot Rashica war es, der den SV Werder nach einer Entscheidung des Videoassistenten per Foulelfmeter in Führung brachte. Wout Weghorst egalisierte diese, ehe Leonardo Bittencourt zu einem sehenswerten Flugkopfball ansetzte und so die erneute Bremer Führung markierte. Erneut fanden die Niedersachsen in Person von William die richtige Antwort, bis Rashica zum zweiten Mal zustach. Mit einem Treffer ins linke Eck entfachte der Kosovare in der 83. Minute nach starker Vorarbeit von Maximilian Eggestein großen Jubel unter den mitgereisten Werder-Fans. Gegen einen ähnlichen Spielverlauf mit gleichen Ausgang hätte am Sonntag im wohninvest WESERSTADION wohl kein Bremer etwas einzuwenden.