Kein Sieg, aber ein überzeugender Punktgewinn

Werder und Gladbach trennen sich torlos

Linksverteidiger Marco Friedl im Zweikampf mit Gladbachs Angreifer Alassane Plea (Foto: Nordphoto).
Spielbericht
Dienstag, 26.05.2020 / 22:24 Uhr

von Maximilian Hendel

Werder Bremen hat den zweiten Bundesliga-Heimsieg der Saison nur ganz knapp verpasst. Beim 0:0 daheim gegen Champions-League-Kandidat Borussia Mönchengladbach waren die Grün-Weißen allen voran in einer äußerst überzeugenden zweiten Halbzeit dem möglichen Siegtreffer wiederholt ganz nah, belohnten sich aber nicht mit der vollen Punktausbeute. Dennoch: Ein Remis, das Mut macht.

Aufstellung und Formation: Christian Groß, erstmals in der Startelf seit Mitte Dezember 2019, wurde Kevin Vogts Aufgabe als zentraler Defensivmann zwischen und vor den beiden Innenverteidigern zuteil. Der angeschlagene Vogt war nicht rechtzeitig fit geworden. Außerdem erhielt Leonardo Bittencourt zunächst eine Verschnaufpause – anstelle des Siegtorschützen aus Freiburg bekam Yuya Osako den freien Platz in der Offensive, und zwar als Regisseur hinter dem Angriffsduo Milot Rashica und Josh Sargent.

Werders Startelf: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Friedl – Groß, M. Eggestein, Klaassen – Osako – Rashica, Sargent

Es hielten sich bereit: Kapino – Lang, Langkamp, Augustinsson, Bittencourt, Bartels, Gruev, Woltemade

Kramer touchiert Klaassen - kein Elfmeterpfiff

Die Höhepunkte:

4. Min.: Die Gäste kombinieren sich über halblinks ins letzte Drittel - vom aufgerückten Außenverteidiger Wendt kommt der Ball quer an die Strafraumgrenze, aber Pavlenka entschärft problemlos Neuhaus ungenauen Innenspannabschluss.

9. Min.: Wieder taucht Neuhaus in Werders Gefahrenzone auf, diesmal aus spitzem Winkel nahe des Fünfmeterraums, doch Pavlenka lässt sich am kurzen Pfosten nicht überrumpeln.

12. Min.: Gladbach-Keeper Sommer ist erstmals richtig gefordert. Nachdem Osako einen Rückpass von rechts per Täuschung durchrollen lässt - hinter dem Japaner läuft Klaassen ein, nimmt den Ball aus 15 Metern direkt, aber Sommer wehrt mit den Fäusten ab.

19. Min.: Ooooooh, strittige Szene. Klaassen geht im Strafraumduell mit Kramer zu Boden. Die Zeitlupe zeigt, dass es da definitiv einen kurzen Kontakt gab. Zumindest hätte ein Hinweis des VAR zur Überprüfung kommen können. Das Spiel läuft jedoch weiter.

24. Min.: Rashica verarbeitet Moisanders Zuspiel in Richtung Gästestrafraum, nimmt Fahrt auf, wird jedoch entscheidend bedrängt, weswegen kein furchteinflößender Schuss aus der zweiten Reihe dabei herauskommt.

38. Min.: Der schussgewaltige Neuhaus bekommt den entscheidenden Meter zu viel Raum vor dem Strafraum und nutzt diesen zu einer strammen Versuch, der aus 20 Metern halbhoch auf Pavlenkas linkes Eck fliegt, aber Werders Schlussmann liegt blendend in der Luft und wehrt sehenswert zur Seite ab.

45. + 1 Min.: Nahezu auf die Sekunde genau pfeift Schiri Gräfe zur Pause. Ein Spiel auf Augenhöhe - noch ohne Tore.

Starke Werder-Hälfte - nur das Tor fehlt

50. Min.: Die beste Gelegenheit für die Bremer bis dato - und zwar per Doppelchance. Zunächst muss Sommer Rashicas tückisch aufsetzenden Freistoß aus gut 22 Metern abklatschen lassen, dann ist Friedl aus spitzem Winkel für den Abstauber da, doch Sommer war ganz schnell wieder postiert und rettet mit einem Fußreflex.

57. Min.: Nächste aussichtsreiche Chance der Gastgeber. Gladbach bekommt im Getümmel den Ball nicht aus dem Strafraum, Gebre Selassies Einsatz sorgt dafür, dass Klaassen in Schussposition kommt - der verdeckt abgesetzte Ball zischt einen Meter über den Querbalken.

73. Min.: Aaaaaaar, ganz knapp. Sommer vertändelt durch Friedls und Bittencourts gemeinschaftliches Pressing den Ball im Strafraum, Sargent schnappt sich das Leder, will einschieben, aber Lainer und Neuhaus blocken im allerletzten Moment für ihren geschlagenen Keeper.

77. Min.: Werder ist aktuell klar dominant - und hat die nächste richtig gute Chance. Bittencourt zieht aus 20 Metern mit links ab. Es fehlen Zentimeter und der Ball wäre unter der Latte eingeschlagen.

78. Min.: Durchatmen! Neuhaus ist Gladbachs auffälligster Feldspieler - diesmal versetzt er Eggestein und schlenzt aus 18 Metern ganz knapp rechts vorbei.

89. Min.: Wunderbarer Spielzug nach Ballgewinn - Klaassen legt für Selke in den Lauf, der visiert das lange Eck an, doch Sommer reagiert glänzend. Oh man. Der Ball will einfach nicht rein.

90. + 3 Min.: Schluss im wohninvest WESERSTADION. Sehr schade, dass Werder sich hier mit einem Punkt zufrieden geben muss.

Fazit: Florian Kohfeldt überraschte die Gladbacher durchaus, indem er sein Team bei eigenem Ballbesitz im fast schon Werder-klassischen 4-4-2 mit Mittelfeldraute agieren ließ. Das tat nicht nur dem Offensivspiel der mit sichtbar frischem Selbstvertrauen auftretenden Gastgeber sichtbar gut – die Elf vom Niederrhein fand darüber hinaus nur selten einfache Passwege durch die Zentrale. Nicht zuletzt Christian Groß bot eine überzeugende Vorstellung als zweikampfstarker Ruhepol vor der Viererkette. Wenn es für Werder gefährlich wurde – beispielsweise zweimal durch Neuhaus – war Jiri Pavlenka zur Stelle (9./38.). Auf der anderen Seite hatten die Gäste Glück, dass Kramers Aufeinandertreffen mit Klaassen im Strafraum keinen Elfmeter für den SVW nach sich zog (20.).

Nach Borussias kurzer Drangphase unmittelbar vor der Pause, ergriff Werder mit Wiederanpfiff die Initiative - und blieb nahezu den kompletten zweiten Durchgang über mutig, spielbestimmend und brachte die Rose-Elf immer wieder mit hohem Anlaufen unter Druck. Allein: Es fehlte der volle Lohn. Rashica und Friedl (50.), Klaassen (57.), Sargent (73.), Bittencourt (77.) oder Selke (89.) verpassten den erlösenden Führungstreffer.

 
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