Unmittelbar nach dem Saisonstart reißt sich der ehemalige U20-Nationalspieler das Kreuzband, fällt sieben Monate aus. „Ich habe die Kehrseite kennengelernt“, weiß Groß, „das war vielleicht der erste Knick, der erste Gedanke, okay, im Fußball geht’s nicht doch nur nach oben.“ Er kämpft sich zurück, beißt sich in der Stammelf fest und macht seine ersten 50 Drittliga-Spiele. Nach dem Babelsberger Abstieg 2013 und einer folgenden Saison in Lotte landet Christian Groß nahe der Heimat wieder beim VfL Osnabrück.
Dort macht er sich umgehend unverzichtbar und absolviert binnen vier Jahren die restlichen 132 von bis heute insgesamt 182 Partien in der höchsten DFB-Spielklasse. Nur ein Ziel bleibt ihm dort bis zu seinem Abschied 2018 zu Werders U23 unerfüllt: „Mein Traum war es, mit Osnabrück aufzusteigen“, gesteht der mittlerweile 30-Jährige am Mikrofon von Moderator Markus Biereichel.
Das holt der VfL bekanntermaßen erst im Mai 2019 nach – kurz bevor sich Christian Groß auf seine reifen Leistungssportlertage beim SV Werder doch noch einmal zum Spätberufenen aufschwingt. „Ich weiß auch, dass der Tag kommt, an dem es für mich wieder zur U23 geht – das ist auch vollkommen okay. Aber alles, was on top kommt, nehme ich natürlich dankend an“, unterstreicht Groß. Womöglich steht ihm ja sogar bereits morgen das nächste "on top" bevor: Seine erste Bundesliga-Kadernominierung seit Januar 2010.