Meister, Schneeforscher, Bremer

Werder-Ikone Max Lorenz feiert 80. Geburtstag

Seit 60 Jahren Werderaner, zudem Meister und Pokalsieger: Geburtstagskind Max Lorenz (Foto: nordphoto).
Profis
Montag, 19.08.2019 / 08:55 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Sich selbst bezeichnet Max Lorenz gerne als "Bremer Junge". Im Stadtteil Hemelingen geboren, machte Werders Pokalsieger und Meisterspieler aber schon früh überregional auf sich aufmerksam. Doch der SV Werder Bremen wurde sein Herzensklub. „Als Jugendspieler hatte ich Angebote von Preußen Münster und Fortuna Düsseldorf. Aber mein Vater bestand darauf, dass ich in Bremen bleibe“, erinnerte sich Lorenz einst bei WERDER.TV. Am heutigen Montag feiert der gebürtige Bremer und waschechte Werderaner, der 255 Pflichtspiele für die Grün-Weißen machte, seinen 80. Geburtstag. WERDER.DE blickt zurück auf die Karriere des sehr beliebten und lebenslustigen Jubilars.

Es war kein leichter Gang, den Max Lorenz im Februar dieses Jahres ging. Zu Werders 120-jährigem Geburtstag war er noch etwas wackelig auf den Beinen. Einer Opertaion am Herzen folgten einige Komplikationen, doch nach 21 Tagen im Krankenhaus und künstlichem Koma konnte er anlässlich des Empfangs im Parkhotel schon wieder strahlen. „Ich bin stolz darauf, als Bremer Junge auch ein Werderaner zu sein. Dieser Verein ist weltweit ein Repräsentant für Bremen“, sagte Lorenz damals.

Seit 60 Jahren ist er mittlerweile im Verein. Von 1960 bis 1969 kickte er für den SV Werder. Damals, in seiner ersten Oberliga-Saison und noch vor der Gründung der Bundesliga, verdiente der gelernte Kaffeekaufmann 320 D-Mark. Ein Jahr später dann der erste Titel. Werder wurde deutscher Pokalsieger. Nach Einsätzen im Achtel-, Viertel- und Halbfinale fehlte Lorenz beim 2:0-Finalsieg über Kaiserslautern allerdings. Zwei Jahre später, beim ersten Spiel der Bundesligahistorie, dem 3:2-Erfolg über Borussia Dortmund, stand er als Abwehrspieler in der Startelf.

Das Jahr 1965 vergisst Lorenz nie. Zur Meisterschaft ließ er sich gemeinsam mit Teamkollege Klaus Matischak eine Glatze schneiden. Als Frisör musste der Bürgermeister von Lichtenfels nördlich von Nürnberg herhalten, als Salon wählte das Duo den Markplatz der Kleinstadt. „Die Haare sind Gott sei Dank wiedergekommen, aber meine Frau war nicht begeistert“, erinnerte sich Lorenz bei WERDER.TV. Quasi nie verletzt, verpasste der flexible Abwehr- und Mittelfeldspieler in den ersten Jahren kaum Spiel. Lorenz war absoluter Stammspieler in der Gründerzeit der Bundesliga

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Insgesamt 255 Mal läuft Lorenz auf verschiedensten Positionen für Werder auf, 176 Partien davon in der Bundesliga. 19 Mal trug Lorenz zudem das Trikot der deutschen Nationalmannschaft und erlebte zwei Weltmeisterschaften. 1966 in England blieb er ohne Einsatz, vier Jahre später in Mexiko stand er einmal auf dem Feld. Beim 1:0-Sieg gegen Uruguay um Platz drei machte der Bremer erstes WM-Spiel und zugleich sein letztes Länderspiel. Zur Halbzeit war Lorenz eingewechselt worden.

Zu diesem Zeitpunkt war er bereits von der Weser zu Eintracht Braunschweig gewechselt. Insgesamt 70 Mal kam er für die Niedersachsen - immerhin Meister von 1967 - in der Bundesliga zum Einsatz, ehe seine aktive Laufbahn in der Saison 1971/72 endete.

Bis heute ist er nicht nur unter den Teamkollegen von damals als immer gut gelaunter, stets höflicher und aufmerksamer Mensch geschätzt. Der prominente Freundeskreis der sogenannten "Schneeforscher", zu dem neben Lorenz beispielsweise auch Hamburgs Uwe Seeler und Bayerns Franz Beckenbauer gehören, traf sich jahrelang in "Grothenns Gasthaus" in Bremen-Arbergen. Und auch unter den Werder-Fans ist er bis heute beliebt.

WERDER.DE wünscht zum 80. Geburtstag alles erdenklich Gute und vor allem langwährende Gesundheit.

 

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