An den Ost-Besuch hat Wolter noch eine weitere Erinnerung. Am Abend vor dem deutsch-deutschen Duell mit Dynamo habe sich eine Vierergruppe durch Berlin bewegt, die Spitzel der Stasi in klischeehaften Mänteln und Schlapphüten den Werderanern dicht auf den Fersen. "Wie in einem Agentenfilm", kam sich Wolter vor, der sich mit den Teamkollegen in der Folge einen Spaß daraus machte, den Verfolgern zu entwischen. Es gelang nicht. "Wir sind in den Fahrstuhl, schnell runtergefahren und da waren die schon wieder da und haben uns beobachtet", erinnert sich Wolter an skurrile Szenen im Kaufhaus am Berliner Alexanderplatz, die mit 30 Jahren Abstand undenkbar erscheinen.
„Ost und West, das gibt es nicht mehr.“ Für Leonardo Bittencourt, der im ehemaligen Osten des Landes geboren wurde, ist die Trennung im Alltag längst überwunden. Auch, weil er seit vielen Jahren in ganz unterschiedlichen Teilen Deutschlands gelebt und gearbeitet hat. Seine Herkunft habe ihn aber bis heute geformt – auf ganz positive Art und Weise. „Ich trage die Mentalität des Ostens nach wie vor in mir“, sagt Bittencourt. „Das hat mich geprägt. Es ist vollkommen in Ordnung, die Mentalität, die im Osten schon etwas anders war und ist, in sich zu tragen.“