WERDER.DE: Du bist ein alter Hase. Welche Tipps gibst du den Nachwuchsspielern, die zum ersten Mal dabei sind?
Theodor Gebre Selassie: „Ich kann mich gut in sie hineinversetzen. So ein Profi-Trainingslager ist etwas vollkommen anderes als all das, was sie in der Jugend erlebt haben. Als kleiner Junge gelingt viel über das Talent, vieles klappt von alleine und der Männerfußball ist plötzlich Arbeit. Das ist nicht einfach für die Jungs, auch weil unser Trainerteam mit Florian Kohfeldt einen exakten Plan davon hat, wie gespielt werden soll und sie das in kürzester Zeit adaptieren müssen. Mein Tipp ist immer, dass sie trotzdem geduldig bleiben sollen, sich keine Sorgen machen brauchen. Fehler sind normal und es braucht Zeit, sich einzugewöhnen.“
WERDER.DE: Was hast du früher immer falsch gemacht?
Theodor Gebre Selassie: „Ich habe nicht viel falsch gemacht (lacht). Ich konnte sogar besser schlafen als jetzt. Ich konnte nach jeder Mahlzeit schlafen. Deswegen hatte ich beispielsweise nie das Problem, nicht gut genug zu regenerieren.“
WERDER.DE: Fällt es dir insbesondere im Trainingslager manchmal schwer, dich nach all den Jahren in dem Geschäft zu motivieren?
Theodor Gebre Selassie: „Natürlich gibt es Tage, an denen man sich nicht gut fühlt und kaum Motivation verspürt. Wer etwas anderes behauptet, der lügt in meinen Augen. Aber man muss sich immer vor Augen halten, welch unglaubliches Privileg es ist, diesen Job auszuüben und hier seit Jahren dabei sein zu dürfen. Fußball ist nicht nur der Spaß, der Jubel nach dem Tor mit den Fans, sondern oft intensive Arbeit. Die Trainingslager lassen dich die schönen Momente wieder genießen.“