WERDER.DE: Du bist jetzt plötzlich das Gesicht der deutschen U21-Nationalmannschaft, im TV läuft Werbung mit dir zur prime time. Nimmst du das wahr und macht das etwas mit dir?
Johannes Eggestein: „Ist das so? Von der vielen Werbung habe ich noch gar nichts mitbekommen und mir deshalb keine Gedanken darüber gemacht. Mein Eindruck ist eher, dass die gesamte Mannschaft mehr im Fokus steht, wenn wir irgendwo unterwegs sind, weil wir ja gemeinsam unser Land repräsentieren.“
WERDER.DE: Deutschland wird mit einer Fußballmannschaft bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Tokio vertreten sein. Dabei müssen die Spieler bis auf drei Ausnahmen unter 23 Jahre alt sein. Ist das bei euch in der U21 Nationalmannschaft ein Thema?
Johannes Eggestein: „Unser Trainer nutzt das als kleinen Anreiz, um uns ein wenig zu kitzeln und uns zu pushen. Er sagt, dass sich jeder einzelne durch seine Leistung dafür qualifizieren kann. Insofern hat er das Thema schon mal angesprochen, aber aktuell liegt der Fokus eher darauf, uns als Mannschaft zu finden und zu festigen.“
WERDER.DE: Inwiefern beeinflussen dich eigentlich die Spiele bei der U21, während deine Kollegen jetzt ein paar Tage Pause haben?
Johannes Eggestein: „Meistens merke ich das nicht in dem Moment, sondern eher danach, weil du als Nationalspieler wiederkommst und es direkt weitergeht. Das wirkt sich vor allem mental aus, weil du in diesen kurzen Abständen immer wieder 'performen' musst. Aber es macht mich natürlich auch stolz, für die Nationalmannschaft berufen zu werden und den Adler auf der Brust zu tragen.“
WERDER.DE: Hat denn die Situation im Verein andersherum auch einen Einfluss auf die Zeit bei der Nationalmannschaft?
Johannes Eggestein: „Ja schon. Dabei spielt nicht nur die Situation des Vereins eine Rolle, sondern auch die eigene. Ich habe ja zuletzt nicht mehr so viel gespielt, wie zu Saisonbeginn. Das nehme ich durchaus mit, allerdings kann sich hier bei der U21 jeder ein Stück weit davon frei machen. Man ist mit Jungs im gleichen Alter zusammen, die in einer ähnlichen Situation sind. Der Trainer fordert, die Situation aus dem jeweiligen Verein einfach mal ruhen zu lassen. Die U21-Nationalmannschaft ist eine andere Bühne.“