WERDER.DE: Das war am 17.09.2017. 4:0 für Bayer 04 Leverkusen. Damals waren Sie 27 Jahre alt und der jüngste Schiedsrichter der Liga. In der kommenden Saison sind Sie mit 29 Jahren immer noch der Jüngste. Macht Sie das stolz?
Sven Jablonski: „Mit 27 Jahren in der Bundesliga zu pfeifen, war schon früh. Dennoch war es für mich ein langer Weg. Über 16 Jahre stand ich jedes Wochenende auf einem anderen Sportplatz. Von den kleinen Fußballplätzen durfte ich meinen Weg bis in die großen Stadien gehen. Obwohl ich jetzt vor vielen Tausenden pfeifen darf, muss ich sagen, dass die Schiedsrichter, die an der Basis pfeifen, die wahren Helden sind.“
WERDER.DE: Wie meinen Sie das?
Sven Jablonski: „Die meisten Schiedsrichter sind an der Basis tätig. Ohne diese Menschen, wäre der Fußball nicht durchführbar. Ich ziehe vor denen den Hut, denn sie hören jedes einzelne Wort von den Zuschauern. Da springt einer über die Bande und steht vor Dir, ohne dass er von einem Ordner abgehalten wird.“
WERDER.DE: Neben Ihrer Tätigkeit als Schiedsrichter arbeiten Sie noch als Bankkaufmann. Bekommt man nach einem Bundesliga-Spiel auch mal einen Spruch gedrückt?
Sven Jablonski: „Um das zu umgehen, habe ich mittlerweile montags immer frei (lacht). Klar, witzelt man auf der Arbeit ab und zu, aber das ist alles im vernünftigen Rahmen. Aber natürlich ist das nicht der Grund, weshalb ich frei habe. Der Montag ist dafür da, um das Spiel nachzubereiten, zu trainieren und auf das nächste Spiel schon wieder vorzubereiten.“
WERDER.DE: Inwiefern vorbereiten?
Sven Jablonski: „Man setzt sich im Vorhinein mit den kommenden Mannschaften auseinander. Wie geben sich einzelne Spieler auf dem Platz, auf welche Standardvarianten muss man sich einstellen und wie spielt ein Team. Dass alles versucht man vor einem Spieltag zu verinnerlichen, damit man optimal präpariert ist. Und natürlich schaut man sich auch alle anderen Partien des Spieltags an.“