WERDER.DE: Wie hast du den Beschluss der DFL-Mitgliederversammlung, den Spielbetrieb bis zum 02. April auszusetzen, aufgenommen?
Florian Kohfeldt: „Die Entscheidung hatte natürlich für uns im sportlichen Alltag eine große Relevanz, weil sie quasi sofort den Wettkampf- und Trainingsbetrieb für eine gewisse Zeit beendet hat. Seitdem setzten wir uns jeden Tag mit der Situation auseinander.“
WERDER.DE: Was heißt das für eure Planungen? Wie sehen die nächsten Tage konkret aus?
Florian Kohfeldt: „Wir haben uns entschieden, dass wir zunächst Leistungstests machen, um mit frischen Daten unsere Belastbarkeit zu testen. Wir wollen die Zeit nutzen, um individuell konditionelle Reize setzen zu können. Daher haben wir die Spieler bis zum 30. März mit individuellen Trainingsplänen ausgestattet, die nicht der Erhaltung, sondern der Reizsetzung dienen sollen. Die Situation ist nicht vergleichbar mit der Sommer- oder Winterpause, bei denen es um Regeneration geht, sondern es wird weiter trainiert. In einem solchen Fall ist es teilweise sinnvoller, individuelle Trainingsziele vor Augen zu haben, statt gemeinsam zu trainieren.“
WERDER.DE: Was machen die Spieler konkret in ihrem, nennen wir es ‚Home Office‘?
Florian Kohfeldt: „Sie haben für jeden Tag klare Anweisungen, was in ihrer Trainingsarbeit zu tun ist. Das ist niedergelegt. Sie haben alle Uhren mitbekommen, auf denen die Läufe einprogrammiert sind. Es stehen aber nicht nur Läufe, sondern auch Kraft- und Stabilitätsübungen auf dem Programm. Es sind volle Trainingstage, die sie haben. Was wegfällt, ist das taktische Arbeiten auf dem Platz. Wenn sich der spielfreie Zeitraum noch einmal verlängert, überlegen wir den Spielern mithilfe von Videos neuen Input zu geben. Das ist aktuell noch nicht geplant. Das jetzige Trainingspensum wird kontrolliert. Die Sender, die sie sonst im Training anhaben, nehmen sie mit nach Hause. Wir kontrollieren ihr Training also nicht nur über die Uhr, wie in der Sommerpause, sondern auch darüber. Das Monotoring-Programm läuft ganz normal weiter.“