Werder und die Wein-Allegorie

Kohfeldt lobt Reifeprozess

Kruse, Pavlenka und Co. durchlaufen in dieser Saison einen beeindruckenden Reifeprozess (Foto: nordphoto).
Profis
Freitag, 05.04.2019 / 14:55 Uhr

Von Daniel Gerdes

Je reifer, desto besser. Ein Satz, der insbesondere dann häufiger fallen dürfte, wenn zwei Hobby-Sommeliers über die besten Weine philosophieren. Aber auch auf den bisherigen Saisonverlauf des SV Werder Bremen könnte er nicht besser passen. Die Elf von Florian Kohfeldt ist wettbewerbsübergreifend seit zwölf Spielen unbesiegt, konnte sich vergangenes Wochenende den sechsten Platz in der Bundesliga-Tabelle sichern und machte auf Schalke den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale klar (zum Spielbericht). Werders Übungsleiter attestiert seinen Spielern im Anschluss einen Reifeprozess, der am Sonntag in Mönchengladbach (ab 17.45 Uhr im betway-Liveticker bei WERDER.DE) möglichst weitergehen soll. 

„Die Mannschaft hat im Saisonverlauf einen Reifeprozess durchlaufen, der jetzt langsam Früchte trägt“, ordnet Werder-Chefcoach Kohfeldt die jüngsten Leistungen seiner Elf ein. Zu Beginn der Saison stimmten die Ergebnisse zwar oftmals – aus den ersten acht Partien konnte sich der SVW 17 Punkte sichern – doch Feinheiten innerhalb der eigenen Spielweise fehlten. „In den ersten Wochen haben wir nicht so richtig guten Fußball gespielt, aber viel gepunktet“, blickt der 36-Jährige zurück.

Trägt in zahlreichen Einzelgesprächen zum Reifeprozess bei: Florian Kohfeldt (Foto: nph).

Mit fortschreitendem Saisonverlauf aber war ein Prozess zu beobachten, in dem die Mannschaft gemeinsam reifte, auf und neben dem Platz. Davon lässt sich zehren, insbesondere wenn nach Siegen wie im Pokalviertelfinale keine vollständige Euphorie ausbricht, sondern sich stattdessen bereits nach Abpfiff auf die nächste Aufgabe fokussiert wird. „Die Mannschaft hat ein gewisses Selbstverständnis entwickelt“, schildert Kohfeldt. „Sie hat den Glauben an sich selbst und die eigenen Stärken ausgeprägt. Das hilft, schnell den Fokus zu finden und sich auf den nächsten Gegner einzustellen. Die Jungs sind bereits auf Gladbach ausgerichtet und genau das brauchst du in so einer Situation.“

Der Reifeprozess ist bei Weitem nicht abgeschlossen. Er wird weitergehen, auch über das Spiel am Sonntag hinaus. Und er wird den Grün-Weißen eine Hilfe sein, wenn es im Saisonendspurt in Meisterschaft und DFB-Pokal um das Erreichen des Europapokals geht. Um im Bild zu bleiben: Am Ende der Saison wird das grün-weiße Weinfass geöffnet und bewertet, wie sehr der Wein über die Spielzeit gereift ist. Eine Kostprobe davon haben Kruse, Klaassen und Co. ihren Fans in den letzten Wochen bereits gegeben.

 

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