Das letzte Duell: Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hatte sich der SV Werder zwar ein 1:1-Unentschieden erkämpft, doch einen möglichen Sieg, aufgrund der schwachen Chancenverwertung, verpasst. Die Partie am 16. Spieltag war - nach einer kurzen Eingewöhnungsphase - von attraktivem Offensiv-Fußball geprägt, in der beide Mannschaften hochkarätige Möglichkeiten liegen ließen. Nico Schulz setzte nach einem schönen Lauf Leonardo Bittencourt in Szene, der ins rechte untere Eck verwandelte. Kurz darauf hatte Theodor Gebre Selassie mit seinem Kopfball an die Latte die große Möglichkeit vor der Pause auszugleichen. Der Rechtsverteidiger machte es im zweiten Durchgang besser und erzielte nach einer Flanke von Ludwig Augustinsson ebenfalls per Kopf den verdienten Ausgleich. Die Grün-Weißen blieben das feldüberlegene Team und ließen ihre Gäste nicht mehr zu Entfaltung kommen. Dennoch reichte es nicht für einen Heimsieg (Zum Spielbericht).
Florian Kohfeldt zum Spiel: „Das ist eine Mannschaft, die gar nicht anders kann, als Vollgas zu spielen“, beschreibt der grün-weiße Cheftrainer den kommenden Gegner und fügt hinzu: „Sie haben ihr Spiel im Vergleich zur vergangenen Saison umgestellt, mit mehr Körperlichkeit in der Offensive.“ Die physisch sehr starken Stürmer wie Adam Szalai, Ishak Belfodil oder Joelinton, werden von „einem spielerisch starken Mittelfeld“ gestützt. „Damit wollen sie Räume aufziehen, mit Tempo nachgehen und mit Physis durchstoßen“, erklärt Kohfeldt die Spielweise. Die Chance auf Erfolg sieht der Werder-Chefcoach in der Art und Weise, wie die Hoffenheimer verteidigen: „Sie spielen häufig eine Mann gegen Mann-Verteidigung, was es für uns möglich macht Räume zu finden." All das verspricht, dass am Samstagnachmittag ein spektakulärer Schlagabtausch zu erwarten ist. Doch Florian Kohfeldt nannte bereits auf der Pressekonferenz am Donnerstag den Schlüssel zum Erfolg: „Kompaktheit, so langweilig das auch klingt. Es geht nicht darum, berauschend zu gewinnen, sondern clever.“
Der Gegner: Für TSG-Trainer Julian Nagelsmann ist das Heimspiel gegen den SV Werder das vorerst letzte in der Sinsheimer PreZero-Arena. „Diesen Faktor würde ich nicht unterschätzen“, warnt Florian Kohfeldt und fügt hinzu: „Julian hat den Verein auf ein ganz anderes Level gehoben. Er ist der Antrieb dafür, dass sie auch am Samstag wieder ein richtiges Feuerwerk abbrennen wollen.“ Der erst 31-jährige Nagelsmann wechselt zur kommenden Saison zu RB Leipzig und möchte sich mit der Qualifikation für einen der europäischen Wettbewerbe aus Hoffenheim verabschieden. Im Kampf um die internationalen Plätze ist die TSG einer der ärgsten Konkurrenten der Grün-Weißen. Mit 51 Punkten belegt die Mannschaft um die Ex-Werderaner Belfodil, Grillitsch und Co. den achten Tabellenplatz und kann sich bei optimaler Punkteausbeute sowie Schwächephasen der Konkurrenz sogar noch für die Champions League qualifizieren. Doch der SV Werder will bei diesem Vorhaben nicht mitspielen, schließlich verfolgen die Grün-Weißen ihre eigenen Pläne.