Das letzte Duell: Mit dem Hinspiel-Sieg über den SV Werder hat Borussia Dortmund seine beeindruckende Hinrunde veredelt. Nach einem 2:1-Erfolg der Schwarz-Gelben konnte sich der Revierclub die Herbstmeisterschaft sichern. Im SIGNAL-Iduna-Park waren es Paco Alcacer (20.), nach einer Freistoß-Variante, und Marco Reus (27.), die den BVB in die Erfolgsspur schossen. Trotz des sehenswerten Anschlusstreffers von Kapitän Max Kruse (35.) konnten die Werderaner einen teilweise offenen Schlagabtausch nicht zu ihren Gunsten drehen. Bereits in der Anfangsphase erspielte sich die Borussia gleich mehrere hochkarätige Torchancen: Alcacer konnte mit einem Heber, den herausgeeilten Jiri Pavlenka überwinden, doch Davy Klaassen rettete auf der Linie. Zu allem Überfluss verletzte sich der Niederländer bei dieser Aktion und musste folglich ausgwechselt werden. In der zweiten Halbzeit warfen die Werderaner alles nach vorne, doch es reichte nicht für einen Punktgewinn (zum Spielbericht).
Florian Kohfeldt zum Spiel: „Sie sind eine sehr spielstarke Mannschaft, die im letzten Drittel versucht in die Zwischenräume zu kommen, um von da an über Tempo-Wechsel in die Tiefe zu starten und im Konter enorm gut ballferne Räume anspielen kann. Das sind schon zwei herausstechende Merkmale, die sie haben. Gegen den Ball ordnen sie sich in der Regel im 4-4-2 flach an. Das haben sie egal gegen welches System getan. Sie kippen dann meistens die Stürmer ab. Wenn Lucien Favre uns in der Raute erwartet, was vielleicht so ist oder auch nicht, dann ist es oft so, dass die Außenverteidiger eine besondere Rolle haben, deshalb spielt der Ausfall von Marius Wolf eine große Rolle für uns, weil sie häufig versuchen mit den Außenverteidigern Überzahlsituationen im Mittelfeld herzustellen, um die nominelle Überzahl der Raute gegen den Ball zu neutralisieren. Was ich damit sagen will: Es ist ein Basissystem, was sich dann sehr stark in den Nuancen auf den Gegner anpasst. Das ist schon sehr beeindruckend.“ Punkt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der Gegner: Der BVB ist noch mittendrin im Meisterschaftsrennen. Zwar verloren die Borussen ihr prestigeträchtiges Revier-Derby, doch da der FC Bayern in Nürnberg nicht über ein Unentschieden hinaus kam, ist im Bundesliga-Endspurt noch alles möglich. Vor der Saison hätte das in Dortmund wohl keiner für möglich gehalten. Nach einem durchwachsenen Jahr mit Trainerwechsel und viel Unruhe rundum den Verein, brachte Trainer Lucien Favre den Erfolg zurück. Mit bisher 69 Punkten spielen die Schwarz-Gelben eine der besten Bundesliga-Spielzeit ihrer Vereinsgeschichte. Doch seit dem herben 0:5 im Topspiel gegen die Bayern scheint die Mannschaft mental etwas wacklig zu sein. Das Spiel vom vergangenen Wochenende, als mit Marco Reus und Marius Wolf binnen fünf Minuten zwei Dortmunder mit glatt Rot vom Platz flogen, zeigt, dass das junge Team dem Druck nicht immer stand hält. Diese Schwäche könnte sich auch im ausverkauften Weser-Stadion offenbaren!