Zwei Münzwürfe haben entschieden – es wird nicht auf das Tor vor der Gelben Wand, sondern auf jenes vor der Nordtribüne geschossen - und und der BVB beginnt.
Weiter 3:3, Paco Alcacer vergibt. Jaaaaaaaa, ein Schritt nach links, Pavlas hält gegen Alcacer!
TOOOOOR, 4:3 für Werder, Claudio Pizarro. Der Peruaner bleibt cool, flach rechts.
Weiter 4:3, Maximilian Philipp vergibt. Jaaaaaaaaaa, Pavlenka wehrt auch gegen Philipp ab, gleiche Ecke.
TOOOOOOOOOR, 5:3 für Werder, Maximilian Eggestein. Auch der nächste sitzt – links unten.
TOR, 5:4, Axel Witsel. Der Belgier trifft rechts und verkürzt.
TOOOOOOOOOOOR, 6:4 für Werder, Davy Klaassen. Hoch links, unhaltbar, große Klasse.
TOR, 6:5, Julian Weigl. Pavlenka ist wieder dran, aber der Ball geht rein.
TOOOOOOOOOOOOOOOOOOR, 7:5 für Werder, Max Kruse. Der Kapitän behält die Nerven, macht einen Ausfallschritt und setzt den Ball flach rechts ins Tor.
Fazit:
Dem wie immer auf viel Ballbesitz und eingespielte Kombinationsautomatismen ausgelegten Ansatz der Dortmunder antworteten die Grün-Weißen bestens eingestellt. Engmaschig, kompakt und laufstark in der Defensive verschiebend, verwickelten sie die Gastgeber aggressiv in viele ungemütliche Zweikämpfe. Zudem reagierte Werder nach Ballgewinnen konsequent mit schnellem und schnörkellosem Umschaltspiel in die Tiefe auf die unermüdlich durchstartenden Kruse und Rashica. Die listige Freistoß-Co-Produktion des Angriffsduos zur frühen Bremer Führung untermauerte das gelungene Konzept zunächst.
Die Grün-Weißen versperrten ihren Kontrahenten in der Folge gekonnt die Wege in den Strafraum. Zudem konnten die Dortmunder ihr Tempo gegen Ende der ersten 45 Minuten nicht durchziehen – dank einer richtig guten Bremer Abwehrarbeit. Und trotzdem musste Pavlenka nur Wimpernschläge vor dem Pausenpfiff hinter sich greifen, weil gegen Reus’ Geniestreich kein Kraut gewachsen war. Werder blieb auch nach Wiederanpfiff äußerst gut organisiert, leistete hervorragende Defensivarbeit und setzte punktuell Nadelstiche (54./Kruse). Dortmund hingegen kam trotz zeitweiliger Ballbesitzhoheit um die 75 Prozent zu keinem einzigen Torabschluss, bis sich in den allerletzten Momenten der regulären Spielzeit doch noch etwas tat. Ex-Bremer Oelschlägel rettete herausragende gegen Kruse, Ebenso-Ex-Bremer Delaney köpfte auf die Latte (89./90.+1).
Was sich dann anschließend in Verlängerung und Elfmeterschießen ereignen sollte, hat jetzt schon ein eigenes Kapitel in der Vereinshistorie sicher. Zweimal geriet Werder in Rückstand, zweimal kamen die Grün-Weißen zurück, ehe sie vom Punkt ganz große Nervenstärke bewiesen. Einfach der Wahnsinn, Chapeau!