Werder ringt Schalke nieder

Hart erarbeiteter 4:2-Heimerfolg - Rashica trifft doppelt

Matchwinner unter sich - Kapitän Max Kruse umarmt Doppeltorschütze Milot Rashica nach dessen zwischenzeitlichem Ausgleichstreffer (Foto: Nordphoto).
Spielbericht
Freitag, 08.03.2019 / 22:24 Uhr

von Maximilian Hendel

In einer bis zum Schluss eng umkämpften Partie hat Werder Bremen am Freitagabend den FC Schalke 04 mit 4:2 (1:1) niedergerungen, bleibt in der Rückrunde weiter ungeschlagen und behält damit die internationalen Plätze in Sichtweite. Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion mussten die Hausherren gegen bestens eingestellte Gäste zunächst Breel Embolos verdientem Gegentor hinterherlaufen (26.), das Milot Rashica jedoch umgehend egalisierte (31.). Max Kruses souverän verwandelter Foulelfmeter stellte den Grün-Weißen nach der Pause dann die Weichen (51.). Zwar verkürzte wiederum Embolo, nachdem auch Rashica ein zweites Mal getroffen hatte, noch einmal (73./85.) – aber der eingewechselte Martin Harnik machte unmittelbar vor Abpfiff endgültig alles klar (90.+4).

Aufstellung und Formation: In der Anfangsformation änderte Cheftrainer Florian Kohfeldt zwei Personalien im Vergleich zum Wolfsburg-Remis. Wie erwartet begann Milos Veljkovic für Sebastian Langkamp (Schulterblessur) an der Seite von Niklas Moisander in der Innenverteidigung. Ganz vorn stand Claudio Pizarro zum dritten Mal in der Saison in der Startelf, Milot Rashica war der Nebenmann des Altmeisters und Kapitän Max Kruse agierte hinter den beiden Spitzen. Dafür lauerte Johannes Eggestein zunächst draußen. Die schönste Kadernachricht des Tag betraf Fin Bartels. 15 Monate nach seinem Achillessehnenriss saß der Offensivspieler erstmals wieder auf der Bank und gab in der Schlussphase der Partie sogar noch sein lang ersehntes Comeback. 

Pavlenka und Rashica lassen S04 nicht davonziehen

Die Höhepunkte:

5. Min.: Direkt vor dem Schalker Strafraum verlagern die Grün-Weißen über Rashica und Klaassen auf halbrechts, von wo aus es Eggestein mit einem scharfen Aufsetzer probiert und eineinhalb Meter links vorbei zielt.

6. Min.: Große Rettungstat von Jiri Pavlenka! Augustinsson hatte in einem Black-Out-Augenblick im letzten Drittel vor dem eigenen Kasten den Ball an Embolo verloren, der Burgstaller bestens in Szene setzte – doch der Österreicher scheitert freistehend an Werders Schlussmann. Glück gehabt.

20. Min.: Nächste überragende Parade! Ein langer Schalker Freistoß segelt auf das lange Eck, der Ball wird nicht geklärt, wodurch Nastasic im Nachfassen volles Risiko gehen kann – diesmal ist Pavlenka bei dessen 12-Meter-Volley blitzschnell unten.

26. Min.: TOR, 1:0 für S04, Breel Embolo. Werder zu passiv – davon profitiert erst Vorbereiter McKennie im Kopfballduell gegen Moisander und anschließend Embolo, der Augustinsson problemlos aussteigen lässt und mit links ins kurze Ecke vollendet.

30. Min.: S04 erarbeitet sich die nächste gute Chance. Stambouli gewinnt am Mittelkreis gedankenschnell den Ball, schickt Skrzybski steil, der daraufhin das lange Eck nur allzu knapp verpasst.

31. Min.: TOOOOOOOOOR, 1:1 für den SVW, Milot Rashica. Kruse erspielt sich im Doppelpass mit Klaassen Freiraum auf halblinks, hebt den Ball dann nach innen, wo Rashica einen anspruchsvollen Innenspann-Dropkick aus leicht verdeckter Position flach links ins Netz platziert. Unerwartet, aber vollkommen egal – Werder ist ergebnistechnisch wieder da.

43. Min.: Bargfrede kommt über halbrechts mit Anlauf und holt zum gefährlichen Vollspann-Flatterball aus, der nur unweit links vorbei zischt.

45. + 1 Min.: Halbzeit im Weser-Stadion. Nach 30 Minuten hätte Schalke fast schon höher führen müssen, dann brachte Rashica den SVW zurück ins Spiel.

Harnik setzt den Schlusspunkt

49. Min.: Was für eine Doppelchance der Bremer – Rashica bereitet über rechts vor, Klaassen bekommt den zweiten Ball auf den Fuß, schießt flach aus 15 Metern, Stambouli rettet auf der Linie, es bleibt aber heiß, weil dann Eggestein freie Schussbahn hat, es aber etwas zu genau machen will und rechts verzieht.

50. Min.: Elfmeter für den SVW! Schiri Petersen bekommt einen Hinweis des Videoassistenten, schaut sich die Torraumszene von gerade eben dann noch mal an und sieht, dass Caligiuri Kruse in die Hacken gelaufen war.

51. Min.: TOOOOOOOOOOOR, 2:1 für den SVW, Max Kruse. Wie cool, wie souverän der Bremer Kapitän ausführt, S04-Keeper Nübel verlädt und flach halblinks einschiebt.

62. Min.: Pavlenka ist wiederum nicht zu bezwingen. Zum ersten Mal wird Werders Keeper nach der Pause gefordert und entschärft auch Skrzybskis tückischen, mit Unterschnitt angesetzten Außenrist-Versuch.

73. Min.: TOOOOOOOOOOOOOR, 3:1 für den SVW, Milot Rashica. Werder setzt noch einen drauf. Harnik leitet ein, Kruse hebt dann von der rechten Seite aus ins Zentrum, wo Eggestein den Ball ganz clever über den Scheitel rutschen lässt, was Rashica in jene freie Position bringt, die er nach kurzer Körpertäuschung aus elf Metern eiskalt zu nutzen weiß.

80. Min.: Nübel hält die Gäste mit zwei Glanztaten noch im Spiel – zunächst entscheidet er mit einem Klassereflex das Eins-gegen-Eins-Duell mit Kruse für sich, dann klatscht er Veljkovic’ Kopfball-Torpedo von der Linie.

85. Min.: Tor, 2:3-Anschluss für S04, Breel Embolo. Es ist noch nicht vorbei! Oczipka schlägt einen Eckball von links an den Fünfmeterraum, wo Augustinsson wiederum gegen Embolo den Kürzeren zieht. Der Schalker Angreifer köpft aus Nahdistanz ein.

90. + 4 Min.:  TOOOOOOOOOOR, 4:2 für den SVW, Martin Harnik. Jetzt ist der Deckel drauf! Harnik, der wenigen Minuten zuvor noch Zentimeter links vorbeiköpfte, ist im Konter allein auf der Reise und trifft eiskalt flach ins linke Eck.

90. + 5 Min.: Abpfiff! Drei Punkte bleiben im Weser-Stadion!

Fazit: Die Bremer fanden mit flüssigen Ballpassagen einen guten Eingang ins Geschehen, aber nach Maximilian Eggesteins erster Torannäherung verloren die Gastgeber aus unerfindlichen Gründen gleich wieder den Faden. Schalker war über 25 Minuten lang wacher, aggressiver, meist den einen Gedanken und Schritt voraus. Niemand hätte sich über einen höheren Rückstand beschweren brauchen – aber der SVW wusste einerseits einmal mehr einen großartigen Torhüter in seinen Reihen und versenkte zum anderen gleich den ersten wirklich gelungenen Torschuss. Das hauchte den bis dato zeitweilig abwesend wirkenden Grün-Weißen neues Leben ein. Kruses Kaltschnäuzigkeit vom Strafstoßpunkt brachte den Hausherren früh nach Wiederanpfiff den ersten Vorteil an diesem Abend. Schalke investierte immens viel Energie, aber mit der Führung im Rücken, die Rashica zwischenzeitlich weiter ausbaute, gewann die Kohfeldt-Elf Sicherheit und Selbstverständnis. Embolos Anschlusstreffer sorgte für letzte königsblaue Hoffnung, die Harniks vollendeter Konter endgültig zerplatzen ließ.

 
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