Werder köpft sich auf Platz 6

2:1-Sieg gegen Freiburg

Entscheidende Szene: Davy Klaassen trifft zum 1:0 und stellt die Weichen auf Sieg des SVW gegen den SC Freiburg (Foto: nordphoto).
Spielbericht
Samstag, 13.04.2019 / 17:30 Uhr

Von Erik Scharf

Es war ein Sieg des Willens. Der SV Werder hat den SC Freiburg im heimischen Weser-Stadion mit 2:1 geschlagen. Nach einer torlosen ersten Halbzeit deutete auch im zweiten Durchgang viel auf ein Remis hin. In der 76. Minute löste Davy Klaassen per Kopfball den Knoten, acht Minuten später köpfte Theodor Gebre Selassie den SV Werder im Rennen um die Europa-League-Plätze endgültig auf Platz sechs - dank der gleichzeitigen 0:2-Niederlage des VfL Wolfsburg bei RB Leipzig. Der Anschlusstreffer von Luca Waldschmidt in der Nachspielzeit änderte daran nichts mehr.

Aufstellung und Formation: Werder-Coach Florian Kohlfeldt muss im Vergleich zum 1:1 bei Borussia Mönchengladbach in der Vorwoche eine Änderung in seiner Startelf vornehmen. Johannes Eggestein verletzte sich beim Abschlusstraining, für ihn rückt Yuya Osako in die Mannschaft. Der Rest bleibt personell und taktisch unverändert.

Viel Ballbesitz, keine Tore

5. Minute: Guter Auftakt des SV Werder. Nach einer Ecke von Milot Rashica setzt Milos Veljkovic einen Kopfball nur knapp über das Tor. Bislang sind ausschließlich die Grün-Weißen im Vorwärtsgang.

18. Minute: Nächste Möglichkeit, wieder gibt Rashica die Vorlage. Diesmal bekommt er an der linken Strafraumkante den Ball, zieht in die gefährliche Zone und legt auf Yuya Osako ab, der seinen Linksschuss aber zu hoch ansetzt. Werder legt sich den SC Freiburg zurecht, kurz vor dem Strafraum der Gäste wird es aber furchtbar eng. Da ist Geduld gefragt.

30. Minute: Auf dem Rasen stockt der Motor in den vergangenen Minuten etwas, die Fans auf den Rängen haben aber ein tolles Gespür und stehen geschlossen auf, um ihre Mannschaft anzufeuern. Tolle Stimmung im Weser-Stadion!

35. Minute: Jiri Pavlenka muss zum ersten Mal eingreifen. Die Flanke von Ex-Werderaner Jerome Gondorf klärt Werders Schlussmann gerade so vor dem einschussbereiten Florian Niederlechner. Danach läuft Pavlenka aber etwas unrund, hoffentlich ist es nichts Schlimmeres. Auf der anderen Seite geht der Freistoß von Rashica aus halblinker Postion minimal drüber.

38. Minute: Max Kruse mischt sich erstmals offensiv mit ein. Erst ein gefährlicher Kopfball-Aufsetzer, dann ein satter Linksschuss. Beide Versuche wehrt SCF-Keeper Alexander Schwolow zur Seite ab. 

44. Minute: Puhhh, das war knapp! Freiburgs Vincenzo Grifo schlenzt die Kugel nur knapp am langen Pfosten vorbei. Nach einem langen Ball hinter die Werder-Abwehr verschafft er sich mit einer Drehung im Strafraum Platz gegen Veljkovic und dreht den Ball um Pavlenka - glücklicherweise ohne Erfolg.

Späte Erlösung

46. Minute:Tatsächlich muss Jiri Pavlenka in der Kabine bleiben. Das bedeutet: Bundesliga-Debüt für Stefanos Kapino. Der Grieche steht in der zweiten Halbzeit im Werder-Kasten.

52. Minute: Herrlicher Angriff über links, weite Flanke von Rashica auf den langen Pfosten, Direktabnahme von Davy Klaassen - alles perfekt. Und dann steht Freiburgs Schlotterbeck auf der Linie und haut den Ball weg. Ärgerlich, aber mehr davon, dann wird es auch irgendwann klingeln.

63. Minute: Frische Kräfte für die Offensive: Claudio Pizarro ist im Spiel, Yuya Osako hat Feierabend. Mal schauen, ob der alte Mann eine Idee hat. Momentan hat das Spiel nämlich viel Leerlauf.

70. Minute: Da ist er auch schon, der Peruaner. Kurz vor der Strafraumgrenze kommt Pizarro an den Ball, sein Rechtsschuss geht hauchdünn am linken Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite hält Kapino einen Schuss aus elf Metern von Niederlechner fest. Wichtig!

76. Minute: TOOOOOOOOOOOOOOOOOR! Davy köpft das 1:0 mit Köpfchen! Die erste Flanke wird noch abgewehrt, die zweite von Rashica findet Klaassen am langen Pfosten, dessen Kopfball über den Schädel von Schlotterbeck ins Tor fliegt. Wie der Videobeweis zeigt, steht der Niederländer exakt auf gleicher Höhe mit Schlotterbeck. YEEEES!

83. Minute: Was für eine Szene! Konter über Kruse, Eggestein und Pizarro. Eggestein bedient links im Strafraum Pizarro, der volley abzieht. Schwolow taucht ab und lenkt den Schuss zur Ecke.

84. Minute: TOOOOOR! Ein typischer Theo bringt die Entscheidung. Nach dem folgenden Eckball hat Gebre Selassie das perfekte Timing und wuchtet den Ball per Kopf zum 2:0 ins Tor. Ende, aus, Werder gewinnt!

90.+2 Minute: Tor für Freiburg. Der eingewechselte Luca Waldschmidt verkürzt, kurz darauf ist aber Schluss! Werder gewinnt mit 2:1 gegen den SC Freiburg. Jetzt: Grün-Weiße Party!

Fazit: Im ersten Durchgang war der Ball gefühlt durchgängig an den Füßen der Mannschaft von Florian Kohfeldt. Die massive Freiburger Abwehr war aber nicht zu knacken, auf der anderen Seite hatte Werder in zwei Situationen Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Nach dem Wechsel nahmen die Breisgauer mehr am Spiel Teil, was Werder wiederrum mehr Räume öffnete. Allerdings fiel es den Grün-Weißen schwer, die Lücken im eng gestrickten Freiburger Abwehrverbund zu finden, dazu gesellten sich mit zunehmender Spielzeit immer mehr Unkonzentriertheiten im Passspiel. Bis Davy Klaassen ganz Werder in der 76. Minute erlöste - verdient. Am kommenden Samstag, 20. April 2019, geht es für den SVW zum FC Bayern München, Anstoß ist um 15.30 Uhr.

 
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