In den beiden Sommer-Trainingslagern im Zillertal und in Grassau konnte ich mich präsentieren, wenngleich absolut nicht absehbar war, wie die Saison laufen wird. Da war vieles offen, wenn ich ehrlich bin. Ich habe versucht, mich anzubieten. Erst nach der Vorbereitung kannst du abschätzen, ob du realistische Chancen auf einen Kaderplatz und ordentliche Einsatzzeiten hast. Und das sah echt gut aus. So war das Feedback vom Trainer. Mit diesem guten Gefühl bin ich in die dritte Saison mit Werder gegangen, habe von Beginn an meine Einsätze bekommen und dachte die ganze Zeit: Wenn hier mal eine Torchance komm, dann nutzt du die. Durch ein Tor zeigst du dem Trainer, dass du diese entscheidenden Situationen in der Bundesliga verwerten kannst. So war es.
Unabhängig davon konnte ich Akzente setzen, wenn ich eingewechselt wurde - sei es ein Torschuss oder eine Vorlage. Ich konnte zeigen, dass ich da bin und mir mit diesen kleinen Schritten mein erstes Bundesliga-Tor und meinen ersten Startelf-Einsatz erkämpfen. Ich glaube, wenn man mit Trainern und Verantwortlichen sprechen würde, würden die es als „gesunde Entwicklung“ bezeichnen. Und ehrlich gesagt sehe ich das auch so. Man kann nicht sagen, dass ich brutal durchgestartet bin, aber eben auch nicht, dass ich nach furiosem Start eingebrochen wäre. In diesem Jahr ging es immer nach oben, immer weiter auf dem Weg.
Für dieses Jahr, für diese Momente, habe ich viele Jahre lang gearbeitet. Als ich zu den Profis kam, hatte ich ein körperliches Defizit. Das muss man so offen sagen. Das habe ich extrem aufgearbeitet. Ich war stundenlang im Kraftraum, stand lange mit den Athletiktrainern auf dem Platz. Ich musste viel dafür tun, um den jetzigen Zustand zu erreichen. Jetzt trägt diese harte Arbeit Früchte. Ich merke zum ersten Mal: Du bist bereit, regelmäßig in der Bundesliga zu spielen."