WERDER.DE: Wie überzeugt man einen jungen Spieler, der sich seinen Arbeitgeber vermutlich aussuchen kann, die genommene Entwicklung bei Werder fortzusetzen?
Florian Kohfeldt: „Ich habe mit Maxi dazu viele Gespräche geführt, zwar nicht jede Woche, aber doch ein, zwei lange, ehrliche und offene Gespräche. Es war mir wichtig zu betonen, dass er uns jetzt im Nachgang nicht dankbar sein muss. Ich glaube, er hat sich entschieden, dass er sich den Weg zu einem großen Bundesliga-Spieler zutraut. Demzufolge war es der logische Schritt, hier zu unterschreiben, weil er hier die nächsten Jahre Führungsspieler sein wird.“
WERDER.DE: Seine Leistungen sind ja bereits sehr konstant…
Florian Kohfeldt: „In seinen Leistungen fällt er nie unter ein gewisses Basis-Niveau. Das ist überragend für einen jungen Spieler. Geht man von 100 Prozent als Messlatte aus, fällt Maxi nie unter 90 Prozent. Er macht kaum Fehler, selbst wenn man sich die Spiele im Nachgang anguckt muss man beispielsweise nach einem Stellungsfehler echt suchen. Natürlich kann er mehr ‚besondere Momente‘ haben. Wir alle denken da an das Tor gegen Frankfurt.“
WERDER.DE: Wird das der nächste Schritt in seiner Entwicklung sein?
Florian Kohfeldt: „Der nächste Schritt wird sein, andere Spieler besser zu machen und diese besonderen Aktionen noch häufiger einzustreuen. Einerseits Tore vorzubereiten und Tore selbst zu schießen, andererseits aber auch über seine Gestik, Präsenz, die Art und Weise, zu spielen, und sein Gefühl für das Spiel, seine Mitspieler besser zu machen – auf dem Platz und in der Kabine, vor und nach dem Spiel. Das traue ich ihm alles zu. Dafür ist Werder der richtige Platz. Ich glaube, das Argument für die Verlängerung war also nicht Dankbarkeit, sondern das Bekenntnis, seinen Weg als Spieler bei Werder fortzusetzen.“
WERDER.DE: Du begleitest ihn seit der U17, in verschiedenen Funktionen und Altersstufen. Gibt es dadurch die besondere Beziehung zu Maxi?
Florian Kohfeldt: „Wir schätzen uns und wir vertrauen uns, weil wir auch Phasen gemeinsam durchgemacht haben, die nicht nur Sonnenschein waren. Das ist eine wichtige Basis für unsere Zusammenarbeit, aber er ist mein Spieler. Wir gehen nicht dreimal die Woche Essen. Das mache ich doch lieber mit meiner Frau (lacht). Ohnehin muss man verschiedene Personen herausheben.“