Neben Werders Ehrenspielführern Dieter Eilts und Marco Bode trugen auch weniger bekannte Gesichter zum Erfolg der damaligen Meister-Truppe bei. Thorsten Legat beispielsweise habe „viel gelernt“ in der damaligen Zeit. Stefan Kohn, der ein Jahr zuvor gemeinsam mit Legat von Bochum an die Weser gewechselt war und bereits den Europapokal-Triumph 1992 gefeiert hatte, sagt noch heute: „Das waren die größten Erfolge meiner Karriere. Wir hatten zwei wunderschöne Jahre hier.“
Vor allem der Zusammenhalt sei einmalig gewesen, erinnern sich Werder-Größen wie Mirko Votava oder Klaus Allofs, beide schon im fortgeschrittenen Fußballer-Alter damals, an die erfolgreichste Epoche der grün-weißen Historie. „Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft. Das sieht man auch daran, wie viele heute hierhergekommen sind“, findet Votava. „Die Mannschaft war sehr gut zusammengestellt, auch mit einigen ungewöhnlichen Transfers. Es herrschte eine unglaublich gute Atmosphäre“, erinnert sich auch Klaus Allofs zurück, der nach der Meistersaison seine Karriere beendete. Grund dafür waren anhaltende Knieprobleme oder wie Spaßvogel Rufer sagen würde: ein Holzbein. Allofs betont dennoch: „Es war sensationell, was in diesen Jahren geleistet wurde und es hat riesigen Spaß gemacht.“
Eine besondere Anekdote hatten Coach Otto Rehhagel und Wynton Rufer parat. Werders legendärer Meistertrainer hatte Rufer dank des Tipps eines Kollegen in der Schweiz entdeckt, versuchte ihn ein Jahr lang vom Wechsel an die Weser zu überzeugen. Womit er ihn am Ende von den Grasshoppers weglocken konnte, verriet ein zum Scherzen aufgelegter Rufer: „Er hat mir versprochen, hier angeln zu dürfen und ich bekäme einige Tage frei“, so Ozeaniens Fußballer des Jahrhunderts. Die Meistersaison war Rufers beste in der Bundesliga. Seine 17 Treffer waren maßgeblich dafür, dass der SV Werder am Ende einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte feiern durfte.