Im darauffolgenden Sommer wechselte Matischak an die Weser. Während Horst-Dieter Höttges und Heinz Steinmann die Defensive verstärkten, sollte Matischak vorne knipsen. Der Plan ging auf, wenngleich der damals 25-Jährige bereits mit starken Knieproblemen zu kämpfen hatte und nur sieben Hinrundenspiele absolvierte. Und dennoch: Mit zwölf Toren in 19 Einsätzen war Matischak Werders erfolgreichster Torjäger 1964/65 und trug entscheidend zum Gewinn der Meisterschaft bei.
Kaum einer war so wendig wie Matischak, konnte Haken schlagen wie der Bottroper. Und auf der Meisterfeier sorgte Matischak gemeinsam mit Max Lorenz für ein weiteres Novum. Beide ließen sich eine Glatze schneiden. Die allererste (überlieferte) Meisterglatze. 5.000 Mark soll es dafür gegeben haben. „Die Wette entstand aus einer Laune heraus. Freiwillig eine Glatze. So etwas gab es nicht. Aber das war gutes Geld“, erklärte Matischak später.
Es waren die Knie, die den begnadeten Stürmer mit den markanten X-Beinen zu einem frühen Karriereende zwangen. Im März 1967 machte Matischak sein letztes Pflichtspiel, eine 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern. Im Alter von 28 Jahren. Matischaks Torquote geht als phänomenal in die Geschichtsbücher ein. 39 Mal netzte er in nur 64 Bundesligaspielen für Königsblau und Grün-Weiß. Kaum auszumalen, wozu es gereicht hätte, wäre er verletzungsfrei geblieben.
Nach der Karriere zog es ihn in die USA. In New York City führte er mit seiner Frau, einer Deutsch-Amerikanerin, ein Restaurant. Noch heute lebt er in den Staaten. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der Meisterschaft in Bremen konnte er nicht wahrnehmen – aus gesundheitlichen Gründen. In bester Erinnerung ist „Zickzack Matischak“ den Werderanern bis heute geblieben. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Klaus Matischak!