Stabilisator einer Übergangsphase

Frank Verlaat feiert seinen 51. Geburtstag

Drei Jahre trug Frank Verlaat das Werder-Trikot. In Bremen war er Abwehrchef und Stabilisator (Foto: nordphoto).
Profis
Dienstag, 05.03.2019 / 16:57 Uhr

Von Yannik Cischinsky

In Graz wussten viele Fans zunächst nicht so recht, was sie von diesem Transfer halten sollten. Und auch an der Weser vier Jahre zuvor hatte so mancher seine Zweifel – trotz des renommierten Namens. Mit seinen 32 Jahren war Frank Verlaat schließlich schon bei seinem Wechsel zu Werder im fortgeschrittenen Fußballeralter. Doch der vermeintliche Herbst seiner Karriere wurde für den niederländischen Innenverteidiger zu einem wahren zweiten Frühling – und die Jahre bei Sturm Graz zu seinem dritten. Drei Spielzeiten lang trug der erfahrene Defensivmann die Werder-Raute auf der Brust, stabilisierte die Defensive und wurde am Osterdeich zum geschätzten Abwehrchef. Am heutigen Dienstag feiert Frank Verlaat seinen 51. Geburtstag. WERDER.DE gratuliert ganz herzlich und blickt auf seine Zeit bei Werder zurück.

Er kam in einer Übergangsphase zu den Grün-Weißen im Jahr 2000: Frank Verlaat. Unter Thomas Schaaf hatte das Team ein Jahr zuvor den Klassenerhalt geschafft und sensationell das Pokalfinale gegen Rekordmeister Bayern München gewonnen. Für das Abwehrzentrum sollte eine echte Verstärkung her. Und so kam von Ajax Amsterdam Frank Verlaat, dekoriert mit dem Titel Europapokal der Pokalsieger, den er bereits 1987 errang. Die Bundesliga war ihm bereits bestens bekannt. Vier Jahre lang war er für den VfB Stuttgart aufgelaufen – den Klub, für den er die meisten Spiele in seiner Karriere absolvierte und für den er bis heute große Sympathien hegt. Mit den Schwaben holte er den DFB-Pokal 1997. Ein Einsatz im Finale des Europapokals der Pokalsieger ein Jahr später blieb ihm jedoch verwehrt, denn bei der 0:1-Niederlage gegen Chelsea gehörte er nicht zum Kader.

Zum Amtsantritt beim SVW war das längst Geschichte. Für Werder machte Verlaat insgesamt 95 Pflichtspiele, in denen er acht Tore erzielte. Einen Titel holte der Niederländer mit dem SVW nicht, doch der seit früher Jugend als moderner Innenverteidiger geltende Abwehrrecke wurde schnell zum Stammspieler. Er stabilisierte Bremens Defensive und verpasste insbesondere in Jahr zwei und drei kaum ein Spiel.

Und dennoch: 2003 wollte Werder die Abwehrzentrale verjüngen. Mit Klaus Allofs zankte sich Verlaat, wollte früh Klarheit über die eigene Zukunft haben. Das Verhältnis zu Werder beschädigte das unschöne Ende nicht. „Bremen war eine super Zeit mit tollen Leuten und nur, weil eine am Ende kleine Sache nicht optimal lief, bleibt nichts hängen“, sagte Verlaat einst im Interview.

Und während sich Werder 2003/2004 zur Meisterschaft zauberte, erlebte Verlaat eine durchwachsene Saison bei Austria Wien, in der die Hauptstädter den Titel fünf Spieltage vor Schluss verspielten. Nach nur einer Spielzeit wurde er an Sturm Graz verliehen, wechselte ein Jahr später komplett zu den Grazern. Erst im Alter von 39 Jahren schmiss er 2007 seine Fußballschuhe in die Ecke. Graz war nach Amsterdam, Lausanne, Auxerre, Stuttgart und Bremen die sechste und letzte Station einer extrem langen Laufbahn.

Groll hegt der heute 51-Jährige selbst gegen die früheren Nationaltrainer keinen mehr, blieb ihm doch trotz der Ausbildung in der niederländischen Talentschmiede schlechthin eine erfolgreiche Karriere als Nationalspieler verwehrt. Lediglich eine einzige Partie bestritt er für die „Elftal“. Die Konkurrenz in der Innenverteidigung war „immer groß“, wie Verlaat auf Namen wie Frank de Boer, Jaap Stam, Bart Konterman, Kees van Wonderen oder Winston Bogarde zurückblickt. Besser lief ohnehin seine Vereinskarriere.

„Ich bin sehr froh, ein kleiner Teil dieses Traditionsklubs gewesen zu sein“, sagte Verlaat rund um das 120-jährige Jubiläum Werders im Februar. Noch bis zum letzten Sommer verband ihn sein Sohn Jesper eng mit Werder, doch der Innenverteidiger verließ die Grün-Weißen zum Saisonwechsel. Er hat sich bei Zweiligist SV Sandhausen zum Stammspieler entwickelt, wenngleich er mit seinem neuen Klub gegen den Abstieg ankämpfen muss.

Papa und Geburtstagskind Frank arbeitet derweil in seiner Wahlheimat Portugal für eine Firma, die Versicherungen für Spitzensportler anbietet. In puncto Arbeitsunfähigkeitsversicherungen und Invalidität ist Verlaat senior ein Experte – und regelmäßig zu Gast in Deutschland. Die Verbindung zur Bundesliga und Werder hat bis heute Bestand.

Alles Gute zum Geburtstag, Frank!

 
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