Auch in seiner stärksten Phase bleibt Wiedwald reflektiert und selbstkritisch. Er fordert von sich gute Leistungen, hat hohe Ansprüche an sich selbst - trotz des Lobes von Fans, von Mitspielern und aus den Medien. Genießen kann er den Zuspruch dennoch. „Es ist schön gefeiert zu werden, es tut auch mal gut, im Mittelpunkt zu stehen. Ich bin vom Kopf her gestärkt aus dieser schwierigen Phase hervorgegangen.“
Auch, weil er mit einem Mentalcoach zusammenarbeitet. Mit ihm arbeitet er Probleme auf, bespricht, was getan werden muss, um besser aus bestimmten Situationen herauszukommen. Konkrete Situationen wie der Elfmeter in Leverkusen werden nicht thematisiert, weder vorher noch hinterher. In diesen Momenten muss sich Wiedwald einfach auf seinen Torhüterinstinkt verlassen. Und das klappt immer besser. „Ich habe mich vorher entschieden, wo ich hinspringe“, berichtet Wiedwald. Der Ball kam quasi zu ihm. Es war sein erster gehaltener Elfmeter in der Bundesliga.
Für Werders Nummer eins mit der 42 auf dem Trikot zählt aber eher eine andere Ziffer: die Null. Zweimal blieb der Schlussmann in den letzten vier Begegnungen ohne Gegentreffer. „Letzte Saison habe ich die komplette Spielzeit dafür gebraucht, zweimal ohne Gegentor zu bleiben. Das habe ich jetzt schon hinter mir. Ich hoffe, es kommen noch einige dazu“, sagt Wiedwald mit einem Schmunzeln. Dass er darauf nicht nur hofft, sondern weiter hart dafür arbeiten wird, das haben die vergangenen Wochen gezeigt.
Ein ausführliches Interview mit Felix Wiedwald gibt es im obenstehenden Video oder hier auf WERDER.TV!