"Ich habe einfach versucht, mein Spiel von Beginn an durchzuziehen", so Gnabry. Der Deutsch-Ivorer sprühte im ersten Durchgang vor Spielfreude, suchte oft das Dribbling mit den Gegenspielern. Beinahe wäre er direkt zu seinem ersten Assist für die Grün-Weißen gekommen, doch Bartels drosch Gnabrys gute Hereingabe etwas überhastet über das Tor (43. Minute). Dass er von Beginn an ins Spiel gefunden hat, lag auch an der guten Team-Chemie. "Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt, da haben mir die Mitspieler sehr geholfen. Die Mannschaft hat mich wirklich super aufgenommen", blickt Gnabry zurück.
Das Trainerteam hat der Neuzugang mit seiner Leistung "überrascht", wie Skripnik es formuliert. "Er hat am Donnerstag zum ersten Mal trainiert und am Sonntag gespielt, als wäre er seit Jahren Bestandteil des Teams. Das hat mich sehr gefreut. Man hat die große individuelle Qualität von ihm gesehen. Aber ich bin mir auch sicher, dass er noch Luft nach oben hat", lobt der Werder-Coach.
Nach der Halbzeit machten sich allerdings die intensiven letzten Wochen mit der Teilnahme an Olympia, dem Last-Minute-Transfer und dem Einsatz bei der deutschen U 21-Nationalmannschaft bemerkbar. Doch der 21-Jährige kämpfte sich durch, stand über 90 Minuten auf dem Platz. Von der Partie ist ihm besonders die Stimmung im Stadion in Erinnerung geblieben. "Die Kulisse war toll, das hätte ich echt nicht gedacht. Schade, dass wir nicht gewonnen haben, dann wäre es richtig abgegangen", so Gnabry. In neun Tagen hat er die nächste Chance, diese Atmosphäre zu genießen. Hoffentlich dann auch nach dem Abpfiff, wenn es zu einem Erfolg über Mainz 05 gereicht haben sollte.