Neben der gegenwärtig latenten Erfolglosigkeit außerhalb ihres heimischen Olympiastadions erschließt sich dem 49-Jährigen jener Eindruck vor allem aufgrund der erheblichen Verletztenmisere. Nachdem sich in der zurückliegenden Trainingswoche mit Innenverteidiger John Anthony Brooks (Muskelfaserriss im Hüftbereich) und Linksverteidiger Marvin Plattenhardt (Muskelfaserriss im Oberschenkel) zwei Korsettstangen der Viererabwehrkette noch alles andere als Kurzzeitblessuren zugezogen hatten, vergrößerte sich das Personallazarett im Kader auf unter anderem sechs potentielle Leistungsträger. Niklas Stark schlägt sich mit einer Belastungsreaktion im rechten Fuß herum, während auch Fabian Lustenberger (Aufbau nach Schambeinentzündung) oder Valentin Stocker (Oberschenkelprobleme) ebenso wenig einsatzbereit sein werden wie Rechtsaußen-Offensivantreiber Mitchell Weiser (Aufbau nach Muskelfaserriss im Oberschenkel). Immerhin hat Pál Dárdai angesichts der aktuell erschwerten Voraussetzungen seinen Humor keineswegs verloren. „Wir haben mit 20 Spielern plus Torhütern gearbeitet und mit 20 Spielern und gesunden Torhütern das Training abgeschlossen. Das war eine schöne Einheit, sogar mit ein wenig Sonne“, berichtete Herthas Rekordbundesligaspieler etwa über die vorletzte Übung der Woche am Donnerstag.
Jene „schöne Einheit“ attestierte der Fußballlehrer weniger aufgrund der angenehmen Wetterbedingungen, denn vielmehr weil ihm die Trainingsqualität seines Teams überzeugen konnte. Angesichts des neuerlichen Umstellungsbedarfes allen voran in der Defensivreihe gab es genügend taktisch fokussierte Inhalte einzustudieren. „Das hat gut ausgesehen“, lobte der 41-Jährige ausdrücklich. In Bremen „wollen wir nicht tief stehen und bis zur Grundlinie zurückfallen“, versicherte der Berliner Cheftrainer. Elementar dafür sei, „gut organisiert und mit guten Abständen“ zu agieren, „im gemeinsamen Block gut verteidigen“ und darüber hinaus „nicht irgendwie, sondern richtig anzulaufen.“ Soll heißen: „Wir brauchen jeden Spieler und dessen volle Konzentration. Alle müssen antizipieren, taktische Disziplin einhalten, die Wege gehen und Räume eng machen – über mehr als 90 Minuten. Werder hat einen richtig guten Lauf, aber wir sind vorbereitet.“