„Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die sehr, sehr bereit ist, willig und neugierig“, resümierte Korkut am gestrigen Donnerstag hoffnungsfroh über die bislang gewonnenen Eindrücke aus der gegenseitigen Kennenlernwoche. Seine Ansätze fokussiert er auf „einige Kleinigkeiten, einen Ticken anderes Training, neue Abläufe und Ansprache.“ Insbesondere bedarf es dabei der augenscheinlichen Harmonisierung zwischen dem Offensiv- und jüngst mächtig in Schieflage geratenen Defensivverhalten. Womöglich findet gerade Bayers jetziger Cheftrainer trotz der Kürze der Zeit die notwendigen „zwei, drei Anker, um eine bessere Balance zu bekommen, die in den letzten Wochen gefehlt hat.“ Mit lediglich 15 Gegentoren bis zur Winterpause besaß der FCK unter Korkut die zweitbeste Abwehr der 2. Bundesliga. „Wir wollen nicht, dass sie ihre guten Angewohnheiten der letzten Jahre verliert“, versicherte der 42-Jährige, aber „wir müssen ein besseres Raumgefühl entwickeln und uns gegenseitig besser absichern.“
Dieser anvisierte Lösungsweg soll möglichst schon gegen Werder die erhofften Effekte nach sich ziehen, denn der Anspruch am Rhein bleibt unverändert hoch – um die weiß selbstverständlich auch Tayfun Korkut: „Wir leben alle von den Ergebnissen. Der Verein hat seine Ziele und die müssen erreicht werden.“ Inwieweit er die Aufstellung zu diesem Zweck eventuell auch personell anpasst, bleibt eines der „Fragezeichen“, von denen Alexander Nouri im Vorfeld sprach. Um die in den Vorwochen doch arg gebeutelte Viererkette zu unterstützen, spekulierte kicker online beispielsweise mit einer etwas defensiver ausgerichteten Doppel-Sechs aus dem unter Schmidt nie wirklich zum Zug gekommenen Julian Baumgartlinger und Lars Bender. Dafür müsste allerdings der angeschlagene Knöchel von Kapitän Bender mitmachen. Ansonsten wäre der um seine Form ringende Charles Aránguiz die Option. Sichere Ausfälle bleiben Hakan Calhanoglu (FIFA-Sperre) sowie Verteidiger Jonathan Tah (Aufbau nach Muskelfaserriss). Trotzdem, wie Bayers ehemaliger Kapitän Simon Rolfes dieser Tage im Kölner Stadtanzeiger unterstrich, ist „dieser Kader viel besser als der zehnte Platz, den er im Moment belegt.“