Mit Pisco Sour und Revolver

Blickte beim "Audi Star Talk" zurück auf seinen Wechsel nach Deutschland: Claudio Pizarro (Foto: Sky).
Profis
Mittwoch, 04.05.2016 / 17:04 Uhr

Von Yannik Cischinsky

Schnaps und Knarren. Es muss hoch hergegangen sein in Lima. Damals, bei der Verpflichtung eines jungen und äußerst talentierten peruanischen Stürmers. Heute, fast 17 Jahre später, können die Protagonisten allesamt Schmunzeln über den Wechsel eines gewissen Claudio Pizarro aus Südamerika in die norddeutsche Tiefebene. Allen voran Claudio Pizarro selbst, wie er beim „Audi Star Talk“ berichtete. „Ich war nicht dabei, aber mein Vater hat mit den Vertretern von Werder ein paar Pisco Sour getrunken. Irgendwann kam er  und hat gesagt: ‚Wir haben uns geeinigt‘“, so Pizarro bei der Aufzeichnung des Sky-Formats im Autohaus Schmidt & Koch lachend.

Die Vertreter, die mit Pizarro Senior den traditionellen peruanischen Cocktail genossen, das waren Klaus Allofs und Jürgen L. Born. Beide erinnern sich ebenfalls noch bestens an die abenteuerliche Reise in die Anden. Der Präsident von Vizemeister Alianza Lima, „Pizas“ damaligem Verein, habe beispielsweise die ganze Zeit einen Revolver im Mantel stecken gehabt. „Er machte immer wieder so ausschweifende Bewegungen mit seinen Armen, dass man den Revolver im Mantel gut sehen konnte. Aber davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen. Ich habe ihm dann gesagt, er solle aufpassen, dass das Gewehr da nicht rausfällt“, erinnert sich Born schmunzelnd. 

Es war nicht der einzige Lacher der Vertragsverhandlungen, die länger dauerten als geplant. Noch am Flughafen rangen die Beteiligten um eine Einigung. Dem letzten Aufruf zum Boarding folgte ein allerletzter, dem allerletzten die Drohung ohne die Beteiligten abzuheben. Zum Glück, das lässt sich fast zwei Jahrzehnte später uneingeschränkt sagen, einigten sich dann doch noch alle Parteien rechtzeitig.

Dabei wollten die Pizarros zunächst gar nicht, dass ihr Sohn Fußballer wird. Und erst recht nicht auf der anderen Seite der Erdkugel. „Als Fußballer konnte man es damals nur sehr schwer zu etwas bringen. Es spielte nur ein Peruaner in Europa. Meine Eltern wollten lieber, dass ich studiere“, erzählt Pizarro. Doch der Sohn konnte seinen Kopf durchsetzen. Heute ist er nicht nur Perus erfolgreichster Kicker aller Zeiten, er ist bestes ausländischer Torschütze der Bundesliga, Gewinner sämtlicher Titel auf Klubebene und Werders ewiger Bundesliga-Rekordtorschütze. „Ich wollte das unbedingt. Das war mein Traum, aber am Anfang war es nicht so einfach für mich“, blickt Pizarro heute auf die Anfänge zurück.

Ich wollte unbedingt Fußballer werden. Das war mein Traum.
Claudio Pizarro

Aus seiner Kindheit mitgenommen hat der 37-Jährige die Leidenschaft für Pferde. Schon der Großvater besaß einige Gäule, den Stürmer packte dagegen die Leidenschaft für Rennpferde. „Mia san Triple“ taufte er einen seiner edlen Vierbeiner, den er gemeinsam mit Bayern-Teamkollege Thomas Müller besaß. „Klassenerhalt“ könnte sein nächstes Pferd heißen, so die Idee von "Audi Star Talk"-Moderator Klaus Gronewald, die der Pferde-Liebhaber für gut befand.

Mit seinem Tor beim 6:2-Sieg gegen Stuttgart trug der Peruaner zum Erreichen dieses Ziels ein Stück bei. Für alle, die die Ausstrahlung des Talks bei Sky direkt im Anschluss an das Spiel verpasst haben, gibt es hier noch einmal alle Highlights sowie die komplette Sendung zum Nachschauen!

Alles zum Audi Star Talk mit Claudio Pizarro:

 
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