Den eigenen Eltern kann nicht immer alles recht gemacht werden. „Irgendwie war ich schon immer das schwarze Schaf der Familie", erzählt Werders Neuzugang Jannik Vestergaard. Der Grund dafür ist schnell ...
Den eigenen Eltern kann nicht immer alles recht gemacht werden. „Irgendwie war ich schon immer das schwarze Schaf der Familie", erzählt Werders Neuzugang Jannik Vestergaard. Der Grund dafür ist schnell ...
Den eigenen Eltern kann nicht immer alles recht gemacht werden. „Irgendwie war ich schon immer das schwarze Schaf der Familie", erzählt Werders Neuzugang Jannik Vestergaard. Der Grund dafür ist schnell gefunden, denn der gebürtige Kopenhagener war nach eigener Aussage weder ein guter Sänger, noch ein guter Tänzer. Er wollte früher viel „lieber Fußball spielen".
Seine Eltern dagegen, der Vater Pianist, die Mutter Cellistin, hatten sich vermutlich einen anderen Berufsweg für ihren Sohn gewünscht. Doch anstatt ein Instrument zu lernen, entwickelte sich der groß-gewachsene Däne zum Fußballprofi, der seit dem heutigen Dienstag in Diensten des SV Werder steht.
Auch wenn die Fußball-Gene auf den ersten Blick zwar nicht in der Familie zu liegen scheinen, so kommt sein Talent doch nicht von ungefähr. Der Großvater mütterlicherseits war einst Fußballprofi bei Fortuna Düsseldorf und Bayer Uerdingen. Zwei Generationen später setzt dessen Enkel nun die Fußballtradition in der Familie in Deutschland fort: Werder Bremen heißt nach 1899 Hoffenheim seine zweite Station in der Bundesliga.
Die Vorfreude auf seine neue Aufgabe an der Weser ist dem zweifachen dänischen Nationalspieler anzumerken: „Werder ist ein großer Verein mit viel Tradition. Ich bin stolz, hier zu sein", so Vestergaard in fließendem Deutsch. Trotz der deutschen Mutter wuchs er im nördlichen Nachbarland auf, fühlt sich eher dänisch als deutsch. Die Sprache bereitet ihm allerdings keine Probleme mehr. Seit fünf Jahren kickt er in Deutschland.
Seine bisherigen Erinnerungen an Bremen und das Weser-Stadion sind mit besonderen persönlichen Momenten verknüpft: „Hier habe ich mein erstes Bundesliga-Tor geschossen", verrät der 1,99-Meter große Innenverteidiger und kann sich dabei ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Im Februar 2012 beim 1:1-Unentschieden (Video bei WERDER.TV) erzielte er den Führungstreffer für Hoffenheim. Etwas mehr als ein Jahr zuvor stand er beim 2:1-Sieg der Grün-Weißen am 18. Spieltag der Saison 2010/2011 erstmals im Kader der Kraichgauer.
Und dann war da noch dieses Spiel im Mai 2013. Mit der Aktion „ALLEz Grün" feuerten die Werder-Fans im Abstiegskampf ein Stimmungsfeuerwerk ab und pushten ihre Mannschaft zum Klassenerhalt. Vestergaard, der damals mit Hoffenheim zu Gast war, erinnert sich noch genau. „Das war schon beeindruckend und hatte auch auf uns Einfluss. Immer wenn ich hier war, war die Stimmung sehr gut."
Davon kann sich der Neuzugang schon am kommenden Sonntag, 01.02.2015, wieder überzeugen. Dann startet um 15.30 Uhr für den SVW die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC. Vielleicht gibt es dann nach dem Kader-Debüt und dem Tor-Debüt auch das Werder-Debüt für den sympathischen und bodenständigen Jannik Vestergaard.
Von Erik Scharf