Behutsamer Aufbau an der Weser

Zwei von zahlreichen jungen Akteuren, auf die man beim SV Werder baut: Janek Sternberg und Davie Selke (Foto: nph).
Profis
Donnerstag, 12.02.2015 / 17:19 Uhr

An diesen Samstagnachmittag im September erinnert sich Davie Selke gerne zurück. Trotz der ersten Saisonniederlage für Werder verbindet der Youngster mit dem Hinspiel in Augsburg ein besonderes Erlebnis: sein allererstes Bundesliga-Tor. Jetzt, fünf Monate später, kommt der FCA zu Gast ins Weser-Stadion. Selke, gerade mal 20 Jahre alt, ist mittlerweile „aus dem Kader des SV Werder nicht mehr wegzudenken", wie Thomas Eichin betont. Und, er ist damit nicht alleine. In den vergangenen Monaten haben sich zahlreiche junge Profis zu etablierten Stammkräften entwickelt.

Für diese Entwicklung, den Werder-Weg, ist Selkes Werdegang so etwas wie die Blaupause. „Wir hatten einen klaren Plan, der aufgegangen ist", blickt Eichin, Geschäftsführer Sport, zurück. Gemeinsam mit Vater Teddy, seinem Berater und Selke selbst entwickelte man vor gut zwei Jahren beim Wechsel des talentierten A-Jugendstürmers von Hoffenheim ein langfristiges Konzept. Über die U 19 und U 23 sollte er an die Profis herangeführt werden. „Wir wollten ihn behutsam aufbauen, ohne ihn zu überfordern. Er hat aber auch die Einsatzzeiten, die Spielpraxis bekommen, die ein junger Spieler wie er braucht", erklärt Eichin.

Sternberg: Zurück zu den Profis

Nach dem Gewinn der U 19-Europameisterschaft verlängerte Selke seinen Kontrakt mit Werder, kurz darauf folgte das Premierentor gegen Augsburg. Es folgten vier weitere Treffer und drei Assists. „Wir freuen uns, dass Davie unser Vertrauen zurückzahlt. Er schießt wichtige Tore", so Eichin, der sich auch freut, Selke langfristig an den Verein gebunden zu haben. „Davie hat den Lockrufen widerstanden, da er auf unseren gemeinsamen Plan vertraut hat."

Auch Janek Sternberg hat sich auf das Wort von den Werder-Verantwortlichen, insbesondere Viktor Skripnik, verlassen. „Janek war in Hamburg schon bei den Profis, aber ich habe ihm klar gesagt, dass er hier keinen Profi-Vertrag bekommt, ohne sich bewiesen zu haben", erinnert sich der jetzige Bundesliga- und damalige U 23-Trainer. Sternberg nahm an, biss sich durch und unterzeichnete zu Wochenbeginn seinen ersten Vertrag als Lizenzspieler. Im Bundesligakader duelliert sich Sternberg mit Santiago Garcia um die Linksverteidiger-Position. Das fördere spürbar den Konkurrenzkampf, das erhöhe die Qualität, merken Skripnik und Eichin unisono an.

Funktionierende Hierarchie, gute Mischung

Eine Entwicklung, die an der Weser zur Philosophie wird. Mit Michael Zetterer wurde ein weiterer deutscher U-Nationalspieler verpflichtet, im Mannschaftstraining gehören U 23-Akteure zum Stammpersonal. Spieler wie Lukas Fröde und Maik Lukowicz reisten mit ins Trainingslager nach Belek. „Wir haben die Durchlässigkeit erhöht", resümiert Eichin. Ein wichtiger Eckpfeiler dabei ist Skripnik, der den Werder-Weg konsequent umsetzt. Maximilian Eggestein feierte unter ihm als zweitjüngster Werder-Spieler überhaupt seine Bundesliga-Premiere, mit Levin Öztunali wurde ein weiterer blutjunger Profi aus Leverkusen in die Mannschaft integriert.

Mit seinen 20 Bundesliga-Einsätzen gehört Davie Selke da schon fast zu den Erfahrenen im Kreise der grün-weißen Jungspunde. „Er ist erwachsen genug, um mit der Aufmerksamkeit der Medien und des Publikums umzugehen", weiß Skripnik und betont, dass man dafür auch erfahrene Profis in der Kabine habe. „Die sorgen dafür, dass eine funktionierende Hierarchie besteht. Wir haben eine gute Mischung zusammengestellt", so der Cheftrainer. Und weiter: „Ich mache mir keine Sorgen um die jungen Spieler. Sie zeigen durchgängig, dass sie sich weiterentwickeln wollen. Das freut mich." Die grün-weißen Anhänger dürfen sich also auch in Zukunft auf neue Gesichter, frische Ideen und junge Talente im Werder-Dress freuen.

Von Yannik Cischinsky

 

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