Ein ganz normaler Arbeitstag im Werder-Trikot - das war der Donnerstag für Richard Strebinger ganz sicher nicht, hielt er doch so einiges für den Nachwuchs-Keeper parat: Am Vormittag setzte der ...
Ein ganz normaler Arbeitstag im Werder-Trikot - das war der Donnerstag für Richard Strebinger ganz sicher nicht, hielt er doch so einiges für den Nachwuchs-Keeper parat: Am Vormittag setzte der ...
Ein ganz normaler Arbeitstag im Werder-Trikot? Das war der Donnerstag für Richard Strebinger ganz sicher nicht, hielt er doch so einiges für den Nachwuchs-Keeper parat: Am Vormittag setzte der 21-Jährige seine Unterschrift unter den neuen Vertrag. Um drei Jahre verlängern der SVW und Strebinger darin die Zusammenarbeit. Wenig später verkündete Thomas Eichin die Neuigkeit dann bereits auf der Pressekonferenz. Weitere zwei Halbzeiten später - um kurz vor 14 Uhr - stand der Torhüter erstmals in der "Mixed Zone" um vor den Mikros und Kameras die nächste Feuertaufe zu absolvieren.
Es ging also Schlag auf Schlag für den Österreicher. „Ich freue mich riesig, dass ich unterschrieben habe und gehe mit einem sehr guten Gefühl in die nächsten drei Jahre. Ich empfinde diesen Drei-Jahres-Vertrag als großen Vertrauensbeweis vom Verein", erklärte der U21-Nationalkeeper, der von den Teamkollegen 'Richi' genannt wird.
In Werders U23 sammelte er bereits jede Menge Spielpraxis, ab Sommer soll er hinter Raphael Wolf die Nummer zwei im Werder-Tor werden. Das machten Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport, und Coach Robin Dutt am Mittag deutlich. „Die Ausgangsposition für die kommende Saison ist klar. Raphael Wolf ist in seiner Entwicklung deutlich weiter und wird unsere Nummer eins sein. 'Richi' kann so nächste Saison den nächsten Schritt gehen", erklärte Dutt der Strebinger als „hyperehrgeizig" beschreibt.
Von der zukünftigen Nummer zwei erwarte er, dass Strebinger jeden Tag alles gebe und hart an sich arbeite, schließlich müsse der Keeper „noch ein wenig geschliffen werden". Einig sind sich Dutt und Eichin hinsichtlich des neuformierten Duos im Bremer Kasten: 'Richi' und 'Rapha' - eine Konstellation, die passt!
„Natürlich ist es ein schönes Gefühl, dass Werder mit mir als Nummer eins in die neue Saison gehen will", findet Raphael Wolf, der sich gleichzeitig auf den Konkurrenzkampf freut. „Ich hoffe, es wird genauso gut wie mit Sebastian Mielitz. Mit 'Miele' habe ich mich sehr gut verstanden, wir haben uns auch gegenseitig gepusht. Mit 'Richi' habe ich bisher ja noch nicht so viel zusammengearbeitet, auch wenn er ab und zu bei den Profis trainiert hat", so Wolf weiter.
Jeweils hohe Ansprüche an sich selbst stellen beide Schlussmänner. „Ich erwarte von mir, dass ich hier die nächsten Schritte gehe, die ersten Bundesliga-Spiele mache und so schnell wie möglich den Konkurrenzkampf mit 'Rapha' anheizen kann. Ich bin von mir überzeugt und möchte deshalb langfristig die Nummer eins bei Werder Bremen werden", formulierte Strebinger seine persönliche Marschroute für die Zukunft.
Viereinhalb Monate musste er gegen Ende des letzten Jahres mit einer Wirbelsäulenverletzung pausieren. Im Gegensatz zu vielen gängigen Bänder- oder Knochenverletzungen konnte ihm keine genaue Prognose gestellt werden, wann eine Trainingsrückkehr möglich sein würde. Stattdessen musste er warten. Eine schwierige Situation, aus der Strebinger aber gestärkt hervorgegangen ist. „Früher war ich eher ein ungeduldiger Typ, aber durch die Zwangspause kann ich ein bisschen entspannter mit allem umgehen", erklärt er. Sich selbst schätzt er als eher „ruhigen Typen" ein.
Der Österreicher hat deshalb auch kein Problem damit, trotz eines spektakulären Tages mit viel Neuem wieder einen Gang runterzuschalten. Schließlich stand für ihn nach der Vertragsunterzeichnung und Interview-Etappe ein vertrauter Termin an: das Training in Werders Nachwuchsmannschaft.
von Yannik Cischinsky